Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Ahle
Ahle Sf "Werkzeug zum Löcher stechen" std. reg. (9. Jh. ), mhd. ale, ahd. ala Stammwort. Das Wort wird üblicherweise als wg. * ǣlō f. "Ahle", auch in ae. ǣl angesetzt; es könnte aus ig. * ēlā "spitziges Gerät" hergeleitet werden, das auch in ai. ā́rā "Treibstachel" vertreten sein könnte. Entlehnungen des indischen Worts in finnisch-ugrische Sprachen könnten allerdings auf ig. * ōlā weisen, evtl. ist sogar * olā mit inner-arischer Dehnung anzusetzen, das zu germanischen Formen mit kurzem a stimmen könnte: anord. alr, ahd. alansa u.a. Diese Überprüfung läßt den Ansatz mit Langvokal in den westgermanischen Formen aber als ungesichert erscheinen: In den alten Sprachen kann durchaus Kürze vorliegen (vor allem da die Stammbildung nicht gesichert ist), und wo Langvokale bezeugt sind, können sie auf Dehnung in offener Silbe beruhen. Ein Nachweis im einzelnen steht allerdings noch aus. Vielleicht ist also mit ig. * olā f. (und anderen Stammbildungen der gleichen Grundlage) auszukommen. Weitere Herkunft unklar; zumal ein kulturelles Wanderwort nicht ausgeschlossen ist.   Ebenso nndl. els (morphologisch abweichend), ne. awl (aus dem Nordischen), nisl. alur.
Lloyd/Springer 1 (1988), 135f.;
DWA XII, Karte 9 (nhd. Verbreitung: obd. , omd. );
Katz, H. MSS 47 (1986), 99-18. indogermanisch
iz.
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