Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Adebar
Adebar Sm "Storch" erw. obs. ndd. wmd. (11. Jh. ), mhd. odebar u.ä. , ahd. otibero u.ä. , mndd. adebar u.ä. , mndl. odevare u.ä. , nwfr. earrebarre, eibert Stammwort. Ein vor allem westniederdeutsches, aber auch in angrenzenden Gebieten bezeugtes Wort für "Storch". Das offenbar schon früh undurchsichtig gewordene Wort wurde verschiedenen lautlichen Umgestaltungen und Umdeutungen ausgesetzt. Sicher von Einfluß war die Deutung als "Glücksbringer" (zu g. * auda- "Heil, Glück" und * ber-a- "tragen, bringen"; "gebären"); vgl. zu dieser auch die Verdeutlichung mit "heil" in ndl. dial. heil-uiver; doch scheint dies bereits eine Umdeutung zu sein. Das Hinterglied kann zu * ber-a- "tragen, bringen" oder (mit niederdeutscher Inlautsentwicklung des f) zu * far-a- "fahren" gehören; das Vorderglied ist unklar - ein Wort für "Sumpf" (Adebar also als "Sumpfgänger", was sachlich nahe liegen würde) läßt sich nicht ausreichend sichern. Zu erwägen ist eine Anknüpfung an die Partikel ig. * at- (mit verschiedenen Folgevokalen), die im Keltischen und Baltischen mehrfach "wieder, zurück" bedeutet. In diesem Fall also (in Verbindungen mit "fahren") "Wiederkehrer", was insofern denkbar ist, als der Storch, ein zum gleichen Horst zurückkehrender Zugvogel, infolge seiner Größe als Individuum wiedererkannt werden kann.   Ebenso nndl. ooievaar (dial. euver).
Krogmann, W. Anglia 60 (1936), 35-38;
Krogmann, W. KVNS 51 (1938), 71-73;
Lockwood, W. B. GLL 48 (1995), 371-375;
Liberman, A. GL 35 (1997), 120-130. deutsch
d.
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