Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Acker
Acker Sm std. (8. Jh. ), mhd. acker, ahd. ackar, as. ackar Stammwort. Aus g. * akraz "Acker", auch in gt. akrs, anord. akr, ae. æcer, afr. ekker, westgermanisch mit Gemination des k vor r; aus ig. * aǵros m. "Feld" in ai. ájra- "Fläche, Ebene", gr. agrós "Feld, Land", l. ager "Feld, flaches Land". Das Wort wird normalerweise als ro-Ableitung zu * aǵ- "treiben, lenken" gestellt, unter der Voraussetzung, daß die Ausgangsbedeutung "Weide" war (vgl. "Trift" zu "treiben"), die sich dann zu "Acker" entwickelte. Sachlich und semantisch ist diese Annahme unbefriedigend. Der Versuch von Trier, von einem r/n-Stamm * aǵer/n- "umhegter Platz" (in gr. agṓn "gehegter Kampfplatz" und gr. agorā́ f. "Versammlungsort") auszugehen, liegt semantisch näher, ist aber nicht ausreichend gesichert. Vermutlich ist mit stärkeren Bedeutungsentwicklungen zu rechnen: Das zugrundeliegende Verb ig. * aǵ- bedeutete wohl ursprünglich "sammeln" und hatte ein Abstraktum ig. ** aǵer- "das Sammeln" (vgl. gr. ageírō "versammle", gr. agréō "greife"); hierzu ig. * aǵr-ó-s m. "Ort, wo das Sammeln stattfindet", wozu weiter ig. * aǵro-no- "Sammelfrucht" ("Ecker") und gr. ágrios "wildwachsend, wild". Sekundär ist die Bedeutung des Verbs zu "Tiere sammeln, treiben, jagen" weiterentwickelt worden, die Bedeutung von ig. * aǵros zu "Ort, wo gesammelt, geerntet wird", von da aus zu "Acker".   Ebenso nndl. akker, ne. acre, nschw. åker, nisl. akur. Zu den Entsprechungen in Entlehnungen s. "agrar-" und "Agronom".
Reichelt, H. ZVS 46 (1914), 309-311;
Fränkel, H. Gnomon 4 (1928), 566f.;
Ungnad, A. Language 13 (1937), 142-145;
Trier, J. BGDSL 67 (1944), 126;
Chantraine, P.: Etudes sur le vocabulaire grec (Paris 1956), 33-40;
Mehl, E. MS 71 (1961), 375f.;
BlW 2 (1984), 125-130
(ager);
Anttila, R. SUSA 80 (1986), 15-27;
Lloyd/Springer 1 (1988), 40-42. indogermanisch
iz.
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