Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
acht
acht AdjNum std. (8. Jh. ), mhd. aht, ahd. ahto, as. ahto Stammwort. Aus g. * ahtau, auch in gt. ahtau, anord. átta, ae. eahta, afr. achta; dieses aus ig. * óḱtōu "acht" in ai. aṣṭáu, lit. aštuonì, gr. oktṓ, l. octō, air. ocht; akslav. osmĭ ist sekundär umgeformt. Der auffällige Wortausgang läßt sich als Dualform erklären; das zugrundeliegende Wort müßte dann eine Bedeutung wie gr. palastḗ "(Handfläche), Breite von vier Fingern", avest. aštay- "kleines Längenmaß" (avest. uz-aštay- "Länge von 8 Fingerbreiten") gehabt haben. Diese Wörter könnten zugleich das gesuchte Grundwort enthalten (avest. aštay- und eventuell der zweite Bestandteil von gr. palastḗ); andere Versuche knüpfen an das Zahlwort "vier" (ig. * kwetwōr) an oder an eine Wurzel ig. * óḱ- "spitzig" (mit einer Bedeutung "Spitzenreihe", nämlich der 4 Finger der ausgestreckten Hand), s. zu dieser Wurzel unter "Ecke". - Die Ordnungszahl (der) achte zeigte ursprünglich eine Silbe mehr: mhd. ahtede, ahd. ahtodo, as. ahtōdo, vgl. gt. ahtuda. Diese dreisilbige Form ist seit mittelhochdeutscher Zeit verkürzt worden; die Langform stirbt im 16. Jh. aus.   Ebenso nndl. acht, ne. eight, nschw. åtta, nisl. átta; "Oktober". Zu Achtel s. "Teil", zu achtzig s. "-zig".
Muller, F. IF 44 (1926), 137f.;
Güntert, H. WS 11 (1928), 142;
Henning, W. B. TPhS (1948), 69;
Ebbinghaus, E. A. BGDSL 72 (1950), 319f.;
Rosenfeld, H.-F. WZUG 6 (1956/57), 208;
Bailey, H. W. Asia maior. A British Journal of Far Eastern Studies 7 (1959), 23;
Szemerényi, O.: Studies in the Indo-European System of Numerals (Heidelberg 1960), 173;
Shields, K. Diachronica 2 (1985), 189-200, bes. 192f.;
Meyer/Suntrup (1987), 565-580;
Lloyd/Springer 1 (1988), 121-124;
Schmid, W. P.: Wort und Zahl (Mainz 1989);
Ross/Berns (1992), 588f., 601f., 618f. indogermanisch
iz.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: acht