Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Achse
Achse Sf std. (8. Jh. ), mhd. ahse, ahd. ahsa, as. ahsa Stammwort. Aus wg. * ahsō f. "Achse", auch in ae. eax; daneben die l-Bildung * ahsula- (o.ä. ) in anord. ƍxull; im Gotischen ist ein Wort dieser Bedeutung nicht bezeugt. Außergermanisch ist das Wort gut vergleichbar, zeigt aber auch dort keinen einheitlichen morphologischen Bau. Am weitesten verbreitet ist ig. (eur. ) * á́ḱsi- in l. axis m. , lit. ašìs, aruss. osĭ in gleicher Bedeutung; daneben * á́ḱso- in ai. ákṣa-; * á́ḱsōn in gr. áxōn, myk. a-ko-so-ne; eine (morphologisch nicht ausreichend klare) l-Bildung auch in kymr. echel. Lautlich und semantisch verwandt sind die Wörter für "Achsel". Die Bildungverschiedenheit der Wörter weist zurück auf ein konsonantisches ** aḱs, das eine endungslose (etwa lokativische) Bildung zu einem s-Stamm ** aǵes- oder ** aḱes- sein kann. In Frage kommt vor allem ein Anschluß an ** aḱ(es)- "Spitze, Granne" (vgl. dazu "Ecke" und "Horn"), wenn die Achse als Spitze aufgefaßt wurde, an der das Rad aufgehängt wird; als mögliche Weiterbildung ** [a]ḱer-d/t- ist zu beachten l. cardo, ae. heorr, anord. hjarri "Türangel" (das anlautende s- von ahd. scerdo, scerdar "Türangel" müßte dann, falls zugehörig, sekundär sein). Bereits alte Anwendungsbereiche sind "Radachse", "Achsel" und wohl auch "Zentrum des Sternenhimmels, Erdachse".   Ebenso nndl. as, nschw. axel (morphologisch abweichend), nisl. öxull (morphologisch abweichend), ne. axle (aus dem Nordischen entlehnt); "Achsel".
Reichelt, H. WS 12 (1929), 112-114;
Darms (1978), 143-157;
LM 1 (1980), 78;
Hamp, E.P. ZVS 95 (1981), 81-83;
Lloyd/Springer 1 (1988), 113f.;
Röhrich 1 (1991), 64. indogermanisch
iz.
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