Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
zyklische Dichter
zyklische Dichter(Kykliker), diejenigen grch. Epiker, die bis zur Mitte des 6. Jh. v. Chr., z. T. im Anschluss an Homer, Stoffe der grch. Heldensage behandelten. Die Bez. z. D. erklärt sich wohl daraus, dass diese Dichtungen zu einem Zyklus mit »Ilias« und »Odyssee« als Mittelpunkt geordnet wurden. Zum troischen Kreis gehören die »Kypria« (Vorgeschichte des Trojan. Krieges und erste Kämpfe), die »Aithiopis« (Penthesilea, Memnon, Tod des Achill), die »Iliupersis« (Einnahme und Zerstörung von Ilion, daneben wohl mit demselben Inhalt die »Kleine Ilias«), die »Nostoi« (Rückfahrten der Helden von Troja), die »Telegonie« (Tötung des Odysseus durch seinen Sohn Telegonos). Zum theban. Kreis, der inhaltlich dem troischen vorangeht, gehören die »Ödipodie« (Geschichte des Ödipus), die »Thebais« (Kampf der Sieben gegen Theben) und »Epigonen« (Eroberung von Theben durch die Söhne der Sieben). Am Anfang des Zyklus stand möglicherweise die »Titanomachie« (Kampf der Götter mit den Titanen). Von allen diesen Epen, die urspr. Homer zugewiesen worden waren und deren Anzahl nicht genau feststellbar ist, sind nur sehr geringe Reste erhalten.
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