Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
zwischenmolekulare Kräfte
zwischenmolekulare Kräfte,anziehende oder abstoßende Wechselwirkungskräfte zw. valenzmäßig abgesättigten Molekülen. Z. K. wirken i. Allg. bei größeren Molekülabständen anziehend und ermöglichen z. B. die Existenz von Molekülkristallen und Flüssigkeiten. Die Anziehungskräfte werden auch als Van-der-Waals-Kräfte bezeichnet. Sie sind die Ursache für das abweichende Verhalten realer Gase vom idealen Gaszustand. Bei elektrisch neutralen polaren Molekülen liefert die Dipolwechselwirkung (Dipol-Dipol-Kräfte), die auf der Wirkung von Orientierungskräften zw. permanenten Dipolen beruht, den Hauptanteil der Van-der-Waals-Kräfte. Die gleichzeitig auftretende Induktionswechselwirkung wird dadurch hervorgerufen, dass ein permanenter Dipol in einem benachbarten Molekül ein Dipolmoment induziert. Die Dispersionskräfte (London-Kräfte) treten zw. allen Atomen und Molekülen auf. Sie entstehen durch quantenmechanisch bedingte Schwankungen der atomaren elektr. Felder, die auch in Atomen und dipollosen Molekülen Dipole hervorrufen, die die Elektronensysteme benachbarter Atome und Moleküle polarisieren. Besondere Formen z. K. und Grenzfälle zu echten chem. Bindungen bilden z. B. die Wasserstoffbrückenbindungen und die Wechselwirkungen in Charge-Transfer-Komplexen.
zwischenmolekulare Kräfte,anziehende oder abstoßende Wechselwirkungskräfte zw. valenzmäßig abgesättigten Molekülen. Z. K. wirken i. Allg. bei größeren Molekülabständen anziehend und ermöglichen z. B. die Existenz von Molekülkristallen und Flüssigkeiten. Die Anziehungskräfte werden auch als Van-der-Waals-Kräfte bezeichnet. Sie sind die Ursache für das abweichende Verhalten realer Gase vom idealen Gaszustand. Bei elektrisch neutralen polaren Molekülen liefert die Dipolwechselwirkung (Dipol-Dipol-Kräfte), die auf der Wirkung von Orientierungskräften zw. permanenten Dipolen beruht, den Hauptanteil der Van-der-Waals-Kräfte. Die gleichzeitig auftretende Induktionswechselwirkung wird dadurch hervorgerufen, dass ein permanenter Dipol in einem benachbarten Molekül ein Dipolmoment induziert. Die Dispersionskräfte (London-Kräfte) treten zw. allen Atomen und Molekülen auf. Sie entstehen durch quantenmechanisch bedingte Schwankungen der atomaren elektr. Felder, die auch in Atomen und dipollosen Molekülen Dipole hervorrufen, die die Elektronensysteme benachbarter Atome und Moleküle polarisieren. Besondere Formen z. K. und Grenzfälle zu echten chem. Bindungen bilden z. B. die Wasserstoffbrückenbindungen und die Wechselwirkungen in Charge-Transfer-Komplexen.