Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zählrohr
Zählrohr,Detektor zum Nachweis und zur Messung ionisierender Strahlung. Es besteht aus einem mit Gas (Argon, Neon) gefüllten dünnwandigen Metallrohr, in dessen Achse ein dünner Draht isoliert aufgespannt und an eine positive Spannung von rd. 1 000 Volt gelegt ist. Gelangt ein Teilchen (z. B. Elektron, Gammaquant) in das Z., bildet es durch Ionisation entweder direkt oder indirekt über Sekundärprozesse (Photoeffekt, Compton-Effekt oder Paarbildung) eine von der Strahlungsart und ihrer Energie abhängige Zahl elektr. Ladungsträger, die sich im elektr. Feld in der Nähe des Zähldrahtes durch Stoßionisation lawinenartig vermehren; der durch die Gasentladung verursachte Stromimpuls wird nach elektron. Verstärkung registriert (gezählt). Bei niedriger Z.-Spannung sind die Ausgangsimpulse proportional zur Primärionisation (Proportional-Z.); dadurch kann die Teilchenenergie gemessen werden. Bei höherer Spannung wird die Impulsgröße unabhängig von der Energie der einfallenden Strahlung (Auslöse-Z., Geiger-Müller-Z., Geiger-Z., 1928). Wird als Z.-Gas z. B. das für langsame Neutronen empfindl. Bortrifluorid verwendet, können aufgrund der im Z. stattfindenden Kernreaktionen auch Neutronen nachgewiesen werden (Neutronen-Z.). Die Löschung der Entladung erfolgt durch den Spannungsabfall an einem hochohmigen Widerstand oder mit den heute überwiegend verwendeten selbstlöschenden Z., die mit Zusätzen geeigneter Dämpfe (z. B. Alkohol) oder Halogene arbeiten. - Z. werden insbesondere zum Nachweis radioaktiver Strahlung im Bergbau, Umwelt- und Strahlenschutz, in der Nuklearmedizin sowie zum Nachweis von Kernreaktionen eingesetzt.
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