Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zyklentheorie
Zyklentheorie,geotekton. Hypothese, nach der die Erdkruste im Lauf der Erdgeschichte in mehreren Zyklen (Ären) gebildet wurde, d. h., dass Zeiten ruhiger Entwicklung (Evolution) mit solchen gesteigerter geolog. Kräfte und Vorgänge (Revolution) miteinander wechselten. In der lang dauernden Phase der Evolution bildeten sich große Senkungsräume, die Geosynklinalen, die sich mit dem Abtragungsschutt der benachbarten aufsteigenden Gebiete, den Geantiklinalen, füllten (Epirogenese). In der Phase der Revolution wurden die Geosynklinalsedimente zusammengestaucht, verfestigt und als Gebirge über den Meeresspiegel herausgehoben (Orogenese). - Es wird angenommen, dass in der Erdfrühzeit die Erdkruste mehrfach durch eine Reihe solcher Großzyklen verfestigt, in einer anschließenden Regenerationsphase aber immer wieder mobilisiert wurde. Der algonkische Umbruch leitete den Großzyklus ein, der bis heute anhält und die assyntische, kaledon., varisk. und alpid. Ära umfasst.
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