Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zwillingsmythen
Zwillingsmythen,in der Mythologie vieler Völker wiederkehrendes Motiv, das die Besonderheit der doppelten Geburt im Bewusstsein der Menschen belegt. Göttl. Zwillinge wirken als kosm. Kräfte (Sonne und Mond [Schu und Tefnut] in der ägypt. Mythologie), gelten als Kulturbringer (Apoll und Artemis), als Helfer der Menschen (die altind. Aschwins, die mit der Sonne den Himmel umrunden), als myth. Vorfahren ird. Herrscher (Isis und Osiris). In der grch. Mythologie existieren Zwillinge, die unterschiedl. Väter haben (einen göttl. und einen menschl.: so Polydeukes und Kastor, Herakles und Iphikles). Einen anderen Typ verkörpern jene Z., in denen sich die Geschwister feindlich gegenüberstehen oder Gegensätze symbolisieren, wie im A. T. Jakob und Esau, im röm. Mythos Romulus und Remus. - Das Zwillingsmotiv wurde erstmals von Plautus in die Dramatik übernommen und seitdem in Verwechslungsspielen immer wieder bühnenwirksam verwendet (Shakespeare, Bibbiena, F. M. Klinger).
Zwillingsmythen,in der Mythologie vieler Völker wiederkehrendes Motiv, das die Besonderheit der doppelten Geburt im Bewusstsein der Menschen belegt. Göttl. Zwillinge wirken als kosm. Kräfte (Sonne und Mond [Schu und Tefnut] in der ägypt. Mythologie), gelten als Kulturbringer (Apoll und Artemis), als Helfer der Menschen (die altind. Aschwins, die mit der Sonne den Himmel umrunden), als myth. Vorfahren ird. Herrscher (Isis und Osiris). In der grch. Mythologie existieren Zwillinge, die unterschiedl. Väter haben (einen göttl. und einen menschl.: so Polydeukes und Kastor, Herakles und Iphikles). Einen anderen Typ verkörpern jene Z., in denen sich die Geschwister feindlich gegenüberstehen oder Gegensätze symbolisieren, wie im A. T. Jakob und Esau, im röm. Mythos Romulus und Remus. - Das Zwillingsmotiv wurde erstmals von Plautus in die Dramatik übernommen und seitdem in Verwechslungsspielen immer wieder bühnenwirksam verwendet (Shakespeare, Bibbiena, F. M. Klinger).