Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zwillinge
Zwillinge,1) Astronomie: (lat. Gemini) Tierkreissternbild (Tierkreis) am nördl. Himmel mit den Sternen Kastor und südlich davon Pollux.
2) Humanmedizin: (Gemelli, Gemini) Mehrlinge in Form zweier Geschwister, die sich zur gleichen Zeit im Uterus des mütterl. Organismus entwickelt haben. Eineiige Z. (EZ; ident. Z.) gehen aus einer einzigen befruchteten Eizelle (Zygote) hervor. Bei ihnen teilt sich der Keim in einem sehr frühen Entwicklungsstadium in zwei i. d. R. gleiche Teile auf, weshalb EZ immer erbgleich und daher auch gleichen Geschlechts sind und (annähernd) gleich aussehen. Verläuft die Teilung des Keims unvollständig, so entstehen siamesische Zwillinge oder sonstige Doppelbildungen. Zweieiige Z. (ZZ) gehen auf zwei befruchtete Eizellen zurück; sie haben daher ungleiches Erbgut, können also auch zweierlei Geschlechts sein. Im Aussehen sind sie einander nicht ähnlicher als sonstige Geschwister. Die Tendenz zu Zwillingsgeburten beruht beim Menschen auf nicht geschlechtsgebundenen rezessiven Erbanlagen. (Zwillingsforschung)
3) Kristallographie: gesetzmäßige, symmetr. Verwachsung zweier stoffgleicher Kristallindividuen, die entweder spiegelbildlich zu einer Kristallfläche (Z.-Ebene) oder gegeneinander gedreht um eine dazu senkrechte Achse (Z.-Achse) orientiert sind.
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