Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zweischwerterlehre
Zweischwerterlehre(Zweigewaltenlehre), in der lat. Kirche entwickelte Lehre vom Verhältnis zw. Staat und Kirche; urspr. formuliert von Papst Gelasius I. (unter exegetisch falscher Berufung auf Lk. 22, 35-38) als Lehre von zwei gleichberechtigten Gewalten, symbolisiert durch zwei Schwerter, die Gott verleiht, im Hoch-MA. von den Kaisern so verstanden; durch das Papsttum im Sinne des Vorrangs der geistl. vor der weltl. Macht (Bulle Unam sanctam, 1302) interpretiert. Der Papst verleihe als Nachfolger des Apostels Petrus das weltl. Schwert an den Kaiser, der es im Auftrag der Kirche zu führen habe.
Zweischwerterlehre(Zweigewaltenlehre), in der lat. Kirche entwickelte Lehre vom Verhältnis zw. Staat und Kirche; urspr. formuliert von Papst Gelasius I. (unter exegetisch falscher Berufung auf Lk. 22, 35-38) als Lehre von zwei gleichberechtigten Gewalten, symbolisiert durch zwei Schwerter, die Gott verleiht, im Hoch-MA. von den Kaisern so verstanden; durch das Papsttum im Sinne des Vorrangs der geistl. vor der weltl. Macht (Bulle Unam sanctam, 1302) interpretiert. Der Papst verleihe als Nachfolger des Apostels Petrus das weltl. Schwert an den Kaiser, der es im Auftrag der Kirche zu führen habe.