Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zunge
Zunge,1) Anatomie: (Lingua, Glossa) am Boden der Mundhöhle der meisten Wirbeltiere und des Menschen liegendes muskulöses Organ, das bei der Nahrungsaufnahme und -prüfung, dem Schluckakt, der Körperpflege sowie der Lautbildung beteiligt ist. Der Z.-Muskel weist einen im Körper einmaligen Bau auf. Die Muskelfasern verlaufen dreidimensional (von vorn nach hinten, vom Rand zur Mitte, von oben nach unten). Dadurch erhält die Z. eine ungewöhnl. Beweglichkeit. Die Schleimhaut des Z.-Rückens trägt unterschiedl. Papillen. Die Fadenpapillen rauen die Oberfläche auf und vermitteln die Tastempfindung. Die Z. hat das feinste Tastempfinden des Körpers. Pilz-, Wall- und Blattpapillen sind die Träger der Geschmacksknospen (Geschmackssinn).
2) Musik: bei Musikinstrumenten elast., den Windstrom in schneller Abwechslung freigebendes und verschließendes und damit tonerregendes Blatt aus Schilfrohr (Rohrblatt) oder Metall. Es gibt aufschlagende (Klarinette, Saxophon) und durchschlagende oder frei schwebende Z. (Harmonium, Mund- und Ziehharmonika). Bei Gegenschlag-Z. schlagen zwei Z. gegeneinander (Oboe, Fagott).
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