Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zimmermann
Zịmmermann,1) Bernd Alois, Komponist, * Bliesheim (heute zu Erftstadt) 20. 3. 1918, ✝ Königsdorf (heute zu Frechen) 10. 8. 1970; versuchte in seiner ausdrucksreichen Musik die Vorstellung von einer Gleichzeitigkeit versch. Zeitebenen durch die Gleichzeitigkeit versch. Stile und Arten der Musik zu verwirklichen (u. a. in der Oper »Die Soldaten«, erste Fassung vernichtet, zweite Fassung 1965); schrieb ferner Ballette, Orchesterwerke, Konzerte, Chorwerke, Lieder, Kammer- und Klaviermusik.
2) Dominikus, Baumeister, * Gaispoint (heute zu Wessobrunn) 30. 6. 1685, ✝ Steingaden 16. 11. 1766, Bruder von 4); Stuckateur, dann selbstständiger Baumeister; ansässig in Landsberg am Lech. In seinen aus bodenständiger Überlieferung erwachsenen Kirchenbauten verbindet sich erfindungsreiche Raumgestaltung mit der plast. Dekoration und den Wirkungen des Lichts und der Farben zu einer Einheit von heiter-festl. Stimmung. Der Außenbau ist dagegen schlicht gehalten. Seine Meisterwerke sind die Wallfahrtskirche Steinhausen, die Liebfrauenkirche in Günzburg (1736-41) und die Wieskirche (1745 ff.), ebenfalls eine Wallfahrtskirche.
3) Friedrich, Politiker (CSU), * München 18. 7. 1925; Jurist, seit 1957 MdB, 1956-63 Gen.-Sekr. der CSU, 1976-82 Vors. der CSU-Landesgruppe im Bundestag und stellv. Vors. der CDU/CSU-Bundestagsfraktion; war 1982-89 Bundesinnenmin. und von 1989-91 Bundesminister für Verkehr.
4) Johann Baptist, Maler und Stuckateur, * Gaispoint (heute zu Wessobrunn) 3. 1. 1680, begraben München 2. 3. 1758, Bruder von 2); seit 1729 Hofstuckateur in München; malte heiter-beschwingte Fresken im lichten Kolorit des Rokoko für Kirchen (Wies, 1733/34 und 1753/54) und Schlösser (Festsaal des Nymphenburger Schlosses, 1756/57); schuf Stuckaturen in den »Reichen Zimmern« der Münchener Residenz (1730 ff.) und der Amalienburg in Nymphenburg (1734-39).
5) Mac (eigtl. Max), Maler und Grafiker, * Stettin 22. 8. 1912, ✝ Wasserburg a. Inn 11. 6. 1995; folgt in seinen spielerisch-skurrilen und fantast. Bildern und Zeichnungen dem Surrealismus von S. Dalí und Y. Tanguy.
6) Tabea, Bratschistin, * Lahr/Schwarzwald 8. 10. 1966; ist v. a. als Kammermusikerin (u. a. mit G. Kremer) und Interpretin zeitgenöss. Musik hervorgetreten; 1994 wurde Sie als Professorin für Viola an die Musikhochschule in Frankfurt am Main berufen.
7) Udo, Komponist und Dirigent, * Dresden 6. 10. 1943; wurde 1970 Dramaturg an der Dresdner Staatsoper, 1978 Prof. an der Dresdner Musikhochschule und ist Leiter des 1986 gegr. Zentrums für zeitgenöss. Musik in Dresden, seit 1990 Intendant der Leipziger Oper, daneben seit 1997 künstler. Leiter der Musikreihe »musica viva« in München. Setzt sich bes. für Aufführungen zeitgenöss. Werke ein. Seine Kompositionen umfassen sechs Opern (u. a. »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin«, 1976; »Die wundersame Schustersfrau«, 1982; »Weiße Rose«, 1986, zweite Bearbeitung), Orchester- und Vokalwerke (u. a. Oratorium »Pax questuosa«, 1982; sinfon. Kantate »Ich bin eine rufende Stimme«, 1997). Designierter Generalintendant der Dt. Oper Berlin ab 2001.
8) Walter, Komponist, * Schwabach 15. 4. 1949; seit 1993 Prof. an der Hochschule der Künste Berlin; schrieb Opern (»Die Blinden«, 1984; »Über die Dörfer«, 1986; Briefoper »Hyperion« nach F. Hölderlin, 1992), ferner »Vom Nutzen des Lassens« (1981-84; Zyklus nach Meister Eckart), »Fragmente der Liebe« für Tenorsaxophon, Sopran und Streichquartett (1987); als themat. Vorlage dienen oft myth. Sujets.
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