Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zigeunermusik
Zigeunermusik,der musikal. Vortragsstil der Zigeuner. Die Z. ist in Repertoire, Stil, Instrumentarium und Vortragsweise wesentlich von der Musik der jeweiligen Gastländer geprägt. Bes. bekannt ist die ungar. Z. Im 19. Jh. weitgehend mit der ungar. Musik gleichgesetzt, wurde nach 1900 durch B. Bartók und Z. Kodály nachgewiesen, dass die Z. nicht mit der ungar. Bauernmusik, der eigtl. ungar. Volksmusik, identisch ist. Seit dem 15. Jh. sind in Ungarn Musikanten belegt, die aus ungar. Volksweisen und eigenen Kompositionen eine volkstümlich-städt. Unterhaltungsmusik entwickelten. Charakteristisch ist die vom Primás angeführte Kapelle mit Streichern, Klarinette, Cymbal und (zumeist) Bass. Durch die Verwendung der Zigeunertonleiter gewinnt die Z. exot. Reiz. - Die span. Z. hat eine eigene musikal. Tradition, sie baut auf Stilelementen der span. und der orientalisch-maur. Volksmusik auf. Als Begleitinstrumente der Tänze dienen Gitarre, Kastagnetten und Rahmentrommel.
Literatur:
Sárosi, B.: Z. Aus dem Ungar. Zürich 1977.
Lajtha, L.: Instrumental music from Western Hungary. From the repertoire of an urban Gipsy band. Budapest 1988.
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