Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ziegel
Ziegel(Backstein), meist quaderförmiger Baustein aus gebranntem Ton, tonigen Massen oder Lehm, mit Zusatz von Sand u. a. Magerungsmitteln. - Die Rohstoffe werden zerkleinert, geschlämmt, geknetet und geformt, indem die feuchte Masse in hölzerne Formkästen gestrichen (Handstrich-Z.) oder maschinell mit entsprechendem Profil zu einem Strang gepresst und auf Länge abgeschnitten wird. Der Trocknung folgt das Brennen (Mindestbrenntemperatur etwa 900 ºC, für Klinker 1 100-1 400 ºC) in Ring-, Tunnel- oder Kammeröfen. Höherer Eisengehalt gibt dem gebrannten Material (Scherben) häufig die typisch rote Farbe. Bis zur Sinterung gebrannte Z. werden als Klinker bezeichnet; der Klinkerscherben weist hohe Dichte und Festigkeit bei niedrigem Wasseraufnahmevermögen auf. Z.-Erzeugnisse dienen u. a. zur Dachdeckung (Dach-Z.), Herstellung von Mauerwerk (Mauer-Z., Backsteine), Decken (Decken-Z.), Schächten und Schornsteinen (Radial-Z.), Abwasser- und Drainageleitungen (Kanalklinker, Steinzeug, Drainrohre), für Pflasterarbeiten (Straßenbauklinker), Wand- und Bodenbeläge sowie Verkleidungen (Fliesen und Platten, Spaltplatten, Riemchen) und feuerfeste Anlagen.
Nicht gebrannte Lehmziegel wurden schon im Alten Orient verwendet (Lehmbau).
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