Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zhenla
Zhenla[dʒɛnla] (Chen-la), chines. Bez. des ersten Khmerreiches, das im 6. Jh. n. Chr. am mittleren Mekong entstand; erstmals erwähnt in der unter der chines. Tangdynastie (618-907) entstandenen »Geschichte der Sui«. Zunächst ein Vasallenstaat des südlicher gelegenen Reiches Funan, erlangte Z. seit der Mitte des 6. Jh. durch Heirat und Eroberung die Macht auch über dessen Bereich. In der Mitte des 7. Jh. erstreckte sich die Herrschaft Z.s über das heutige Kambodscha und Teile S-Vietnams, NO-Thailands und von Zentrallaos. Nach 706 zerfiel Z. in zwei Staaten, das nördl. Land-Z. und das bis zum Meer reichende Wasser-Z.; Ende des 8. Jh. erlag das Gebiet Angriffen der javan. Shailendradynastie, die die Oberhoheit erlangte, und des Reiches Srividjaja. Z. gilt als Vorläufer des späteren Khmerreiches von Angkor (Kambodscha, Geschichte). Manche Forscher sind heute der Ansicht, dass sich hinter dem Namen Z. kein Zentralstaat, sondern eine Anzahl von autonomen Khmerfürstentümern verbirgt, die im 9. Jh. im Reich von Angkor aufgingen.
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