Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zeolithe
Zeolịthe[grch.], sehr artenreiche Familie wasserreicher, meist farbloser bis weißer oder gefärbter Silikatminerale. Die Kristalle sind überwiegend verzwillingt. Z. kommen meist einzeln oder als Aggregate in Hohlräumen und auf Klüften bes. von Vulkaniten sowie rezent in Thermen vor. Das Kristallgitter der Z. ist eine aus SiO4-Tetraeder und AlO4-Tetraeder bestehende Gerüststruktur, die von Kanälen und Hohlräumen durchzogen ist. Das darin unter natürl. Bedingungen enthaltene Kristallwasser wird bei langsamem Erhitzen stufenweise und reversibel abgegeben (Trockenmittel); Gleiches gilt für Ammoniak, Schwefelwasserstoff u. a. Bei sehr schnellem Erhitzen schäumen die Z. auf, sie »sieden«. Z. werden nach ihrem Aufbau eingeteilt in Faser-Z. (z. B. Natrolith), Würfel-Z. (z. B. Chabasit, (Ca, Na2) [Al2Si4O12] · 6 H2O) und Blätter-Z. (z. B. Phillipsit). - Große techn. Bedeutung haben synthet. Z. Wichtige Kenngrößen für die Anwendung sind der Durchmesser der Poren, die die Hohlräume des Kristallgitters miteinander verbinden, und das SiO2/Al2O3-Verhältnis im Kristallgitter. Z. mit einer Porenweite von 0,3 bis 0,5 nm dienen als Molekularsiebe und Ionenaustauscher, Z. mit Porenweiten von 0,9 nm als Katalysatoren beim Cracken.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Zeolithe