Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zentrumspartei
Zẹntrumspartei(Deutsche Zentrumspartei, Zentrum), Partei des polit. Katholizismus im Dt. Reich, gegr. 1870/71, gen. nach den Plätzen in der Mitte des Parlaments (preuß. Landtag, dann Dt. Reichstag); wurde unter der Führung L. Windthorsts zu einer der stärksten Parteien (1881-1912 und 1916-18 stärkste Reichstagsfraktion); im Kulturkampf im scharfen Ggs. zu Bismarck und den Liberalen, jedoch eine Stütze Bismarcks beim Übergang zur Schutzzollpolitik. Am Aufbau der Weimarer Rep. (1919) entscheidend beteiligt (M. Erzberger); nahm an allen Reichsregierungen bis 1932 teil und stellte vier Reichskanzler (K. Fehrenbach, J. Wirth, W. Marx, H. Brüning). Als letzte der bürgerl. Parteien löste sie sich im Juli 1933 auf. - Die Mehrzahl der überlebenden Führer waren 1945 Mitbegründer der CDU; die Neugründung einer linksorientierten Z. (»Dt. Zentrumspartei«) 1945 war nur in NRW (bis 1958 Regierungsbeteiligung) von Bedeutung.
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