Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zenon
I Zenon,byzantin. Kaiser (474-491), * in Isaurien 426, ✝ Konstantinopel 9. 4. 491; als Schwiegersohn Leons I. 474/475 Mitregent seines Sohnes Leons II., 475/476 von Basiliskos, dem Bruder seiner Schwiegermutter, verdrängt, ab 476 Alleinherrscher. Z., der sich hart mit den Ostgoten auseinander setzen musste, verstand es, den Ostgotenkönig Theoderich nach Italien zum Kampf gegen Odoaker abzulenken.
II Zenon,
1) Z. der Ältere (Z. von Elea), grch. Philosoph, * um 490, ✝ um 430 v. Chr.; stützte die Lehre seines Meisters Parmenides, dass allein das unwandelbare Sein wirklich sei, mittelbar durch den Nachweis, dass die Annahme der Vielheit, der Bewegung und des Raumes zu Widersprüchen führe. Am bekanntesten sind seine vier Beweise gegen die Bewegung; z. B.: Im Wettlauf kann Achill nie die Schildkröte einholen; ein fliegender Pfeil ruht eigentlich, da er in jedem Moment seines Fluges an einem Ort verharrt.
2) Z. der Jüngere (Z. von Kition), grch. Philosoph, * Kition (heute Larnaka, Zypern) um 335, ✝ um 262 v. Chr.; Begründer der Stoa.
3) Z. von Sidon, grch. Philosoph, Mathematiker und Logiker, * Sidon um 150 v. Chr. ✝ Athen um 70 v. Chr.; der bedeutendste der späteren Epikureer, seit etwa 100 v. Chr. Haupt der Schule in Athen. Er bildete die Induktionsschlüsse aus und war Lehrer Ciceros und des Philodemos von Gadara (* um 110 v. Chr., ✝ um 40 [35?] v. Chr.), des Mitbegründers einer epikureischen Schule in Neapel, die großen Einfluss auf das röm. Geistesleben (u. a. Vergil) ausübte.
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