Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zenmalerei
Zenmalerei['zɛn-], aus der Tradition des Zen hervorgegangene und in diesem Rahmen ausgeübte monochrome Tuschmalerei, in Japan Sumi-e oder Suiboku-ga genannt. Die Z. befasst sich mit Themen der Zenlegende, Zenheiligen oder dem Augenblick der Erleuchtung. Einen frühen Höhepunkt stellt eine Bildrolle mit Tier- und Menschenkarikaturen aus der Mitte des 12. Jh. dar. Zur Zeit des Muromachishogunats (1338-1573) war die Z. die wichtigste Kunstform. Die Blüte der Z. lag im 15. Jh. In Europa berühmt wurde Sesshū. Die Stilmerkmale - Einfachheit, Spontaneität, Asymmetrie unter Einbeziehung des leeren Raums - sind bei ihm bes. augenfällig und variieren von kräftig konturierend bis kühn abstrahierend in »gebrochener Tusche«. Mitte des 16. Jh. wurde die Z. von Schulrichtungen eher weltlich-dekorativer Malerei (Yamato-e) in den Hintergrund gedrängt; in diesem Zusammenhang erweiterte die Z. ihre Themenkreise (u. a. Blumen, Vögel).
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Ansicht: Zenmalerei