Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zement
Zemẹnt[von lat. caementum »Bruchstein«], zur Herstellung von Beton und Mörtel verwendetes, auch unter Wasser erhärtendes (hydraul.) Bindemittel, das durch Brennen von Kalk und Ton bzw. von Mergel mit geeigneter Zusammensetzung und anschließendes Vermahlen des Z.-Klinkers entsteht. Außer durch die Zusammensetzung des Z.-Klinkers können die Eigenschaften des Z. durch Zusätze variiert werden; die Zusammensetzung, Eigenschaften und Bez. der Z.-Arten sind genormt: Portland-Z. (Abk. PZ) enthält außer gemahlenem Z.-Klinker zw. 3 und 5 % Gips oder Anhydrit. Hütten-Z. (ZZ), Eisenportland-Z. (EPZ) und Hochofen-Z. (HOZ) werden durch gleichzeitiges Vermahlen von Z.-Klinker, granulierter Hochofenschlacke (sog. Hüttensand) und etwas Gips bzw. Anhydrit hergestellt. Trass-Z. (TZ) enthält neben Z.-Klinker 30 % Trass und etwas Gips bzw. Anhydrit; mit Trass-Z. hergestellter Beton besitzt eine hohe Wasserdichtigkeit und wird daher v. a. im Wasserbau verwendet. Sulfathütten-Z. (SHZ, Gipsschlacken-Z.) besteht aus tonerdereichem Hüttensand, bis 5 % Portland-Z. und Gips oder Anhydrit; er hat eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen sulfathaltige Wässer. Sonder-Z. sind u. a. Ölschiefer-Z., Suevittrass-Z., Trasshochofen-Z. und Tonerde(schmelz)-Z., der durch Schmelzen von Kalkstein und Bauxit hergestellt wird (nicht für tragende Bauelemente aus Beton/Stahlbeton zugelassen).
Wirtschaft: 1994 betrug die Weltzementproduktion 1 354 Mio. t; 1994 produzierten China 398,4, die Russ. Föderation 372, Japan 91,9, die USA 77,1, Indien 61,6, Rep. Korea 52, Dtl. 40,2, Mexiko 30,4, Thailand 30, Türkei 29,5, Brasilien 22,5, Taiwan 22,7, Frankreich 20,2 und Italien 32,5 Mio. t.
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