Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zeitschrift
Zeitschrift, vorwiegend periodisch, in einem Intervall von einer Woche bis zu einem Jahr erscheinendes Presseerzeugnis, das im Ggs. zur Zeitung oft auf bestimmte Leserkreise oder Interessen zugeschnitten ist und weniger aktualitätsorientiert ist. Man unterscheidet nach den publizist. Zielen: 1) Unterhaltungs- oder Publikums-Z., 2) Fach-Z., einschließlich wiss. Z.; 3) konfessionelle Z. (Bistumsblätter, Kirchen-Z. und -magazine). Publikums-Z. umfassen u. a. die Illustrierten, Programm-, Frauen-, Mode-, Kinder-, Jugend- und Sport-Z., ferner polit., wirtsch. und kulturelle Z. Sie sind für ein breites Publikum bestimmt und haben häufig eine hohe Auflage und Reichweite. Die Fach-Z. dienen der Wissensvermittlung, Forschung und berufl. Aus- und Weiterbildung und stellen die titelreichste Gruppe dar. Der intensive Wettbewerb auf dem Z.-Markt führte zu einem starken Anstieg der Titelzahl, die einher ging mit einer Segmentierung in eine Vielzahl von Spezial-Z. mit kleiner Auflagenzahl (»Specialinterest-Titel«). Zahlreiche Verlage bieten heute auch Z. oder Teile davon bzw. zusätzliche Dienste über das Internet an.
Geschichte: Im 17. Jh. entwickelte sich zuerst der Typ der Gelehrten-Z.: ab 1665 »Journal des Savants« in Paris und »Philosophical Transactions« in London, 1682 die Acta Eruditorum in Leipzig. Die erste Z. in dt. Sprache erschien 1688 mit dem Kurztitel »Monats-Gespräche« in Leipzig. Aus den Gelehrten-Journalen entwickelten sich die wiss. Fach-Z. Im letzten Drittel des 17. Jh. kam der Typ der historisch-polit. Z. auf, die entweder als trockene Dokumentensammlung aus diplomat. Schriftverkehr oder in Brief- und Gesprächsform mit unterhaltendem Hofklatsch erschien. Die moralischen Wochenschriften legten den Grundstein für die Entstehung der Illustrierten, Frauen- und Familien-Z. (»Die Gartenlaube«, ab 1853). Als ein weiterer Z.-Typ war im 18. Jh. die literarisch-krit. Z. stark verbreitet, die als Vorläufer versch. heutiger Z. gilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein Z.-Boom in Dtl. ein, der zur Gründung von Z. wie »Der Spiegel« (1946), »Hörzu« (1946), »stern« (1948), »Bunte« (1948) u.a. führte.
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