Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zarathustra
Zarathụstra(grch. Zoroaster), altiran. Prophet und Religionsstifter, * Baktrien (?) um 630 (?) v. Chr., ✝ Chorasan um 553 (?) v. Chr. (heute von vielen Forschern gegenüber der parsist. biograph. Überlieferung zw. 1000 und 600 v. Chr. datiert). Über sein Leben gibt es nur wenige zuverlässige Angaben. Z. entstammte der adligen Familie Spitama und war urspr. Priester. Nach parsist. Überlieferung erlebte er im Alter von 30 Jahren (nach zehnjähriger Wanderschaft) seine Berufung zum Propheten Ahura Masdas, verkündete in der Folge dessen Botschaft und wurde über die Sammlung eines Schülerkreises zum Begründer des Parsismus (nach ihm auch Zoroastrismus gen.). Seine Predigt war von einem hohen eth. Anspruch geprägt, vor dessen Hintergrund er die altiran. Religion, der er bisher gedient hatte, kritisierte (v. a. deren Tieropfer). Seitens deren Priesterschaft nun zunehmend angefeindet, ging Z. nach Chorasan, wo er den Fürsten Wischtaspa für seine religiöse Botschaft gewinnen konnte und seine endgültige Wirkungsstätte fand. Innerhalb des Awesta, der hl. Schrift des Parsismus, werden die Gathas Z. selbst zugeschrieben. Nach Z.s Tod bildeten sich zahlr. Legenden um seine Person. - Die Persönlichkeit Z.s, nicht seine Lehre, wählte F. W. Nietzsche zum Symbol seiner philosoph. Dichtung »Also sprach Zarathustra« (4 Bde., 1883-91).
Literatur:
Hinz, W.: Z. Stuttgart 1961.
Bemmelen, D. J. van: Z. Stuttgart 1975.
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