Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Zahnkaries
Zahnkari|es(Zahnfäule), Substanzverlust an Zahnhartgeweben durch einen chronisch destruktiven Prozess; ursächlich sind Zahnbeläge verantwortlich, die im Zusammenhang mit der Mikroflora der Mundhöhle und deren Stoffwechselprodukten, der Ernährung und der Mundpflege stehen. Die Z.-Anfälligkeit ist u. a. abhängig vom Mineralisationszustand der Zahnhartgewebe. Ausgangspunkt einer Z. ist bakterieller Zahnbelag (Plaque), unter dessen demineralisierendem Einfluss sich die Z. zunächst als weißer Fleck zeigt, verbunden mit zunehmender Erweichung der Zahnhartsubstanz. Bestehen nur leichte Schmerzen bei Temperaturschwankungen, so ist nach Beseitigung der kariösen Schmelz- und Dentinteile meist die Erhaltung des Zahnmarks und der Wiederaufbau des Zahnes durch eine Zahnfüllung möglich. Ist jedoch die Pulpa stark geschädigt, so entsteht eine Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis). Bei weiterer Nichtbehandlung kommt es nach Zerfall des Zahnmarks zu einer akuten oder chronisch entzündl. Veränderung der Wurzelhaut des betroffenen Zahnes, die nur in günstigen Fällen noch Möglichkeiten für die Zahnerhaltung bietet. Zur Vorbeugung gegen Z. ist eine weitgehend naturbelassene Ernährung (v. a. Rohkost, Obst, Gemüse, Vollkornbrot, Milch) günstig. Das Entkalkungsrisiko wird durch eine Einschränkung der Zuckerzufuhr vermindert. Wichtig ist eine sorgfältige Mund- und Zahnpflege.
Literatur:
Laurisch, L.: Individualprophylaxe. Diagnostik u. Therapie des individuellen Kariesrisikos. München u. a. 1994.
Gülzow, H.-J.: Präventive Zahnheilkunde. Grundlagen u. Möglichkeiten der Karies- u. Gingivitisprophylaxe. München u. a. 1995.
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