Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Xenien
Xeni|en[grch.],
1) Genetik: Samen und Früchte, an denen der Bastardcharakter ihrer Embryonen zu erkennen ist. So entstehen z. B. nach Kreuzung einer als mütterl. Elter verwendeten grünsamigen mit einer als väterl. Elter verwendeten gelbsamigen Erbse Embryonen, die gelbe Keimblätter ausbilden. Komplizierter ist die Entstehungsweise der Endosperm-X., die z. B. beim Mais vorkommen: Die Bestäubung einer gelbkörnigen Maispflanze mit Pollen einer blaukörnigen ergibt Maiskörner, in denen das Endosperm infolge der Doppelbefruchtung blau ist.
2) Literaturgeschichte: Titel des 13. Buches der Epigramme Martials, das vorwiegend freundschaftl. Begleitverse zu (Saturnalien-)Geschenken enthält. Im Rückgriff auf diese »Xenia« von Goethe vorgeschlagene iron. Bez. für die von ihm und Schiller Ende 1795/96 verfassten polem. Epigramme gegen andere zeitgenöss. literatur- und kunstkrit. Richtungen, die in Schillers »Musen-Almanach für das Jahr 1797« erschienen und zahlreiche polem. »Anti-X.« hervorriefen (Xenienkampf).
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