Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Würzburg
Wụ̈rzburg, 1) Landkreis im RegBez. Unterfranken, Bayern, 969 km2, (1998) 157 300 Einwohner.
2) kreisfreie Stadt und Verw.sitz von 1) in Bayern, in einer Talweitung des Mains, überragt vom Muschelkalkfelsen des Marienbergs, 126 000 Ew.; W. ist der wirtsch. und kulturelle Mittelpunkt Unterfrankens; kath. Bischofssitz; Univ., Musikhochschule, Fachhochschule W.-Schweinfurt-Aschaffenburg, Fraunhofer Institut für Silicatforschung, Fachschulen; Wasser- und Schifffahrtsdirektion; Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau; Bayer. Staatsarchiv; Mainfränk. Museum mit der größten Sammlung von Werken T. Riemenschneiders (seit 1946 auf der Festung Marienberg), Städt. Galerie, Martin-von-Wagner-Museum, Theater, Botan. Garten. Maschinenbau, Nahrungsmittelind., Brauereien, Sektkellerei, Möbel-, Kugellagerfabrik u. a. Ind.; Mainhafen. W. ist Mittelpunkt des fränk. Weinbaugebiets am Mittelmain.- Wahrzeichen W. ist der linksmain. Marienberg mit Festung. Weitere bed. Bauwerke: die Würzburger Residenz, der Dom St. Kilian (um 1040, Neubau der Ostteile in der 1. Hälfte des 13. Jh.; im 17./18. Jh. barocke Neuausstattung), die Neumünsterkirche (11.-13. Jh., barock umgestaltet 1710-19; im Kreuzgang, dem »Lusamgarten«, vermutet man die Grabstätte Walthers von der Vogelweide), die Marienkapelle (14./15. Jh.), die Universitäts- oder Neubaukirche (1582-91), die Hauger Stiftskirche (1670-91), die Augustinerkirche (Umbau 1741-44 durch J. B. Neumann) und das »Käppele«, eine Wallfahrtskirche auf dem Nikolausberg (Zentralbau 1747-50 von J. B. Neumann); Altes Rathaus (13.-17. Jh.), Alte Univ. (1582-92), Juliusspital (1576-85), Bürgerspital (1319). Zahlr. Domherren-, Kloster- und Adelshöfe sowie Bürgerhäuser aus der »Schönbornzeit«. 85 % der Stadt wurden am 16. 3. 1945 durch Bombenangriff zerstört, mehr als 20 Kirchen brannten aus. Der Wiederaufbau ist abgeschlossen.- Im 8. Jh. v. Chr. befestigte Höhensiedlung auf dem Marienberg; um 500 v. Chr. Sitz kelt. »Fürsten«. Im 7. Jh. n. Chr. Amtssitz fränk. (thüring.) Herzöge (704 bezeugt), die eine Burg (Castellum Wirciburg) mit Kirche auf dem Marienberg und einen Sitz am Main hatten. Um 800 als Königspfalz belegt, 741/742 Errichtung eines Bischofssitzes durch Bonifatius. Entwickelte sich seit etwa 1000 zur Stadt; im 11. Jh. Münzregal, Zoll-, Fähr- und Stapelrechte; im MA. Tagungsort von Reichstagen; 1137 erstmals Erwähnung des Würzburger Stadtrechts; 1248-1400 versuchten Stadt und Zünfte vergeblich, sich von der Herrschaft des Bischofs (seit 1030 Stadtherr) zu lösen; kam 1803, endgültig 1814 an Bayern (1805/06-14 als Hptst. des Großherzogtums W. an Ferdinand III. von Toskana).
▣ Literatur:
Süß, P. A.: Das alte W. Würzburg 1995.
3) Bistum, nach Missionsanfängen durch den ir. Wanderbischof Kilian (um 685) von Bonifatius 741/742 im Rahmen der angelsächs. Mission errichtet und der Kirchenprovinz Mainz eingegliedert, zu der es bis 1806 gehörte; 1803 Säkularisation (das Gebiet fiel an Bayern), nach der kirchl. Reorganisation 1821 als Suffraganbistum dem Erzbistum Bamberg unterstellt.
Wụ̈rzburg, 1) Landkreis im RegBez. Unterfranken, Bayern, 969 km2, (1998) 157 300 Einwohner.
2) kreisfreie Stadt und Verw.sitz von 1) in Bayern, in einer Talweitung des Mains, überragt vom Muschelkalkfelsen des Marienbergs, 126 000 Ew.; W. ist der wirtsch. und kulturelle Mittelpunkt Unterfrankens; kath. Bischofssitz; Univ., Musikhochschule, Fachhochschule W.-Schweinfurt-Aschaffenburg, Fraunhofer Institut für Silicatforschung, Fachschulen; Wasser- und Schifffahrtsdirektion; Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau; Bayer. Staatsarchiv; Mainfränk. Museum mit der größten Sammlung von Werken T. Riemenschneiders (seit 1946 auf der Festung Marienberg), Städt. Galerie, Martin-von-Wagner-Museum, Theater, Botan. Garten. Maschinenbau, Nahrungsmittelind., Brauereien, Sektkellerei, Möbel-, Kugellagerfabrik u. a. Ind.; Mainhafen. W. ist Mittelpunkt des fränk. Weinbaugebiets am Mittelmain.- Wahrzeichen W. ist der linksmain. Marienberg mit Festung. Weitere bed. Bauwerke: die Würzburger Residenz, der Dom St. Kilian (um 1040, Neubau der Ostteile in der 1. Hälfte des 13. Jh.; im 17./18. Jh. barocke Neuausstattung), die Neumünsterkirche (11.-13. Jh., barock umgestaltet 1710-19; im Kreuzgang, dem »Lusamgarten«, vermutet man die Grabstätte Walthers von der Vogelweide), die Marienkapelle (14./15. Jh.), die Universitäts- oder Neubaukirche (1582-91), die Hauger Stiftskirche (1670-91), die Augustinerkirche (Umbau 1741-44 durch J. B. Neumann) und das »Käppele«, eine Wallfahrtskirche auf dem Nikolausberg (Zentralbau 1747-50 von J. B. Neumann); Altes Rathaus (13.-17. Jh.), Alte Univ. (1582-92), Juliusspital (1576-85), Bürgerspital (1319). Zahlr. Domherren-, Kloster- und Adelshöfe sowie Bürgerhäuser aus der »Schönbornzeit«. 85 % der Stadt wurden am 16. 3. 1945 durch Bombenangriff zerstört, mehr als 20 Kirchen brannten aus. Der Wiederaufbau ist abgeschlossen.- Im 8. Jh. v. Chr. befestigte Höhensiedlung auf dem Marienberg; um 500 v. Chr. Sitz kelt. »Fürsten«. Im 7. Jh. n. Chr. Amtssitz fränk. (thüring.) Herzöge (704 bezeugt), die eine Burg (Castellum Wirciburg) mit Kirche auf dem Marienberg und einen Sitz am Main hatten. Um 800 als Königspfalz belegt, 741/742 Errichtung eines Bischofssitzes durch Bonifatius. Entwickelte sich seit etwa 1000 zur Stadt; im 11. Jh. Münzregal, Zoll-, Fähr- und Stapelrechte; im MA. Tagungsort von Reichstagen; 1137 erstmals Erwähnung des Würzburger Stadtrechts; 1248-1400 versuchten Stadt und Zünfte vergeblich, sich von der Herrschaft des Bischofs (seit 1030 Stadtherr) zu lösen; kam 1803, endgültig 1814 an Bayern (1805/06-14 als Hptst. des Großherzogtums W. an Ferdinand III. von Toskana).
▣ Literatur:
Süß, P. A.: Das alte W. Würzburg 1995.
3) Bistum, nach Missionsanfängen durch den ir. Wanderbischof Kilian (um 685) von Bonifatius 741/742 im Rahmen der angelsächs. Mission errichtet und der Kirchenprovinz Mainz eingegliedert, zu der es bis 1806 gehörte; 1803 Säkularisation (das Gebiet fiel an Bayern), nach der kirchl. Reorganisation 1821 als Suffraganbistum dem Erzbistum Bamberg unterstellt.