Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wärmekraftwerk
Wärmekraftwerk(thermisches Kraftwerk), Anlage, in der die chem. Energie primärer Energieträger (z. B. Kohle, Gas, Erdöl) in Wärme und dann mittels Wärmekraftmaschinen in mechan. Energie zum Antrieb der elektr. Generatoren umgewandelt wird. Die häufigsten W. sind Dampfkraftwerke; zu ihnen gehören die Kohlekraftwerke und die Kernkraftwerke. Sie bestehen im Wesentlichen aus Verdichter, Dampferzeuger, Turbine, Generator und Kondensator. Der Dampf liefert bei Entspannung in der Dampfturbine die Energie zum Antrieb des Generators. Kohlekraftwerke sind u. a. noch mit Rauchgasreinigungsanlagen (Entschwefelungs-, Entstickungs- und Entstaubungsanlagen) ausgestattet. Bei Gasturbinenkraftwerken (Gasturbine) werden die Verbrennungsgase entweder durch die Turbine ins Freie geleitet oder im geschlossenen Prozess zurückgeführt. Bei GuD-Kraftwerken (Kombination von Gas- und Dampfkraftwerk) werden die auf hohem Temperaturniveau anfallenden Abgase der Gasturbine auf einen Abhitzekessel geleitet, um dort Wasserdampf für eine nachgeschaltete Dampfturbine zu erzeugen. Dadurch kann ein höherer Wirkungsgrad erzielt werden. Im Kernkraftwerk wird die Wärmeenergie nicht durch Verbrennungsprozesse, sondern aus Kernreaktionen gewonnen. Dieselkraftwerke sind mit mehreren Dieselmotoren ausgerüstet, die spezielle Synchrongeneratoren antreiben. Die geothermischen Kraftwerke (geothermische Energie) und die Sonnenkraftwerke werden entweder zu den W. oder zu Sonderausführungen von Kraftwerken gerechnet.
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