Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wurzel
Wurzel(lat. Radix),
1) Anatomie: Ursprungsteil oder Befestigungsstelle eines Organs, z. B. Zahn-W. (Radix dentis).
2) Botanik: neben Sprossachse und Blatt eines der drei Grundorgane der Sprosspflanzen, das der Verankerung im Boden und der Aufnahme von Wasser und darin gelöster Nährsalze dient. An der noch wachsenden W. lassen sich drei Zonen unterscheiden: der an der W.-Spitze liegende Vegetationspunkt mit der W.-Haube, die sich anschließende Wachstumszone und die darauf folgende Zone der W.-Haare. Bei der Keimung tritt die W. zuerst aus dem Samen als Keim-W., bleibt als Haupt- oder Pfahl-W. bei den Nacktsamern und Zweikeimblättrigen oft bestehen und verzweigt sich dann durch Seiten-W. Bei den Einkeimblättrigen stirbt die Haupt-W. ab und wird ersetzt durch sprossbürtige Neben-W. Die Leitbündel liegen bei der W. in einem zentralen Strang (zentrales, radiales Leitbündel) zusammen, der in einer Schutzscheide (Endodermis) sitzt. Unter der Endodermis liegt ein einschichtiger Zellmantel (Perizykel, Perikambium), dessen Zellen lange teilungsfähig bleiben; er erzeugt die Seiten-W., die die meist dicke W.-Rinde durchbrechen. Die letzten, dünnsten Verzweigungen der Seiten-W. (Saug-W.) tragen die für die Ernährung der Pflanze wichtigen W.-Haare, schlauchig ausgewachsene Oberhautzellen, die zw. den Bodenteilchen durch Osmose das Bodenwasser mit den Nährsalzen aufnehmen.
Je nach ihren Aufgaben im Lebenshaushalt der Pflanze können W. umgebildet werden. Die verdickte Pfahl-W. kann Speicherorgan sein (z. B. Rübe), verdickte Seiten- oder Neben-W. werden W.-Knollen (Knolle). Atmungsorgan sind die Atemwurzeln. Oberirdisch entstehen die Luft-W., z. B. bei den Mangrovebäumen als Stelzwurzeln.
3) Mathematik: diejenige nichtnegative reelle Zahl x, die, in eine bestimmte Potenz n erhoben, die nichtnegative reelle Zahl a ergibt: x n = a oder x = a1/n = [pic.]{{;.I116_F72a.BMP;T}} (gesprochen »n-te W. aus a«). Dabei heißt a der Radikand, die natürl. Zahl n der W.-Exponent, die Rechenoperation Radizieren oder W.-Ziehen (Umkehrung des Potenzierens). Die 2. W. einer Zahl bezeichnet man als Quadrat-W. (sie wird i. Allg. ohne W.-Exponenten geschrieben), z. B. [pic.]{{;.I117_F72b.BMP;T}} = 8, denn 82 = 64, die 3. W. als Kubik-W., z. B. [pic.]{{;.I118_F72c.BMP;T}} = 4, denn 43 = 64. Für das Rechnen mit W. gelten folgende Regeln: [pic.]{{;.I119_F72d.BMP;T}} und [pic.]{{;.I119_F_72e.BMP;T}}
4) Pharmazie: Wurzeldroge, z. B. Baldrian-W. (Radix Valerianae).
Wurzel(lat. Radix),
1) Anatomie: Ursprungsteil oder Befestigungsstelle eines Organs, z. B. Zahn-W. (Radix dentis).
2) Botanik: neben Sprossachse und Blatt eines der drei Grundorgane der Sprosspflanzen, das der Verankerung im Boden und der Aufnahme von Wasser und darin gelöster Nährsalze dient. An der noch wachsenden W. lassen sich drei Zonen unterscheiden: der an der W.-Spitze liegende Vegetationspunkt mit der W.-Haube, die sich anschließende Wachstumszone und die darauf folgende Zone der W.-Haare. Bei der Keimung tritt die W. zuerst aus dem Samen als Keim-W., bleibt als Haupt- oder Pfahl-W. bei den Nacktsamern und Zweikeimblättrigen oft bestehen und verzweigt sich dann durch Seiten-W. Bei den Einkeimblättrigen stirbt die Haupt-W. ab und wird ersetzt durch sprossbürtige Neben-W. Die Leitbündel liegen bei der W. in einem zentralen Strang (zentrales, radiales Leitbündel) zusammen, der in einer Schutzscheide (Endodermis) sitzt. Unter der Endodermis liegt ein einschichtiger Zellmantel (Perizykel, Perikambium), dessen Zellen lange teilungsfähig bleiben; er erzeugt die Seiten-W., die die meist dicke W.-Rinde durchbrechen. Die letzten, dünnsten Verzweigungen der Seiten-W. (Saug-W.) tragen die für die Ernährung der Pflanze wichtigen W.-Haare, schlauchig ausgewachsene Oberhautzellen, die zw. den Bodenteilchen durch Osmose das Bodenwasser mit den Nährsalzen aufnehmen.
Je nach ihren Aufgaben im Lebenshaushalt der Pflanze können W. umgebildet werden. Die verdickte Pfahl-W. kann Speicherorgan sein (z. B. Rübe), verdickte Seiten- oder Neben-W. werden W.-Knollen (Knolle). Atmungsorgan sind die Atemwurzeln. Oberirdisch entstehen die Luft-W., z. B. bei den Mangrovebäumen als Stelzwurzeln.
3) Mathematik: diejenige nichtnegative reelle Zahl x, die, in eine bestimmte Potenz n erhoben, die nichtnegative reelle Zahl a ergibt: x n = a oder x = a1/n = [pic.]{{;.I116_F72a.BMP;T}} (gesprochen »n-te W. aus a«). Dabei heißt a der Radikand, die natürl. Zahl n der W.-Exponent, die Rechenoperation Radizieren oder W.-Ziehen (Umkehrung des Potenzierens). Die 2. W. einer Zahl bezeichnet man als Quadrat-W. (sie wird i. Allg. ohne W.-Exponenten geschrieben), z. B. [pic.]{{;.I117_F72b.BMP;T}} = 8, denn 82 = 64, die 3. W. als Kubik-W., z. B. [pic.]{{;.I118_F72c.BMP;T}} = 4, denn 43 = 64. Für das Rechnen mit W. gelten folgende Regeln: [pic.]{{;.I119_F72d.BMP;T}} und [pic.]{{;.I119_F_72e.BMP;T}}
4) Pharmazie: Wurzeldroge, z. B. Baldrian-W. (Radix Valerianae).