Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wundstarrkrampf
Wundstarrkrampf(Starrkrampf, Tetanus), akute schwere Wundinfektionskrankheit mit krampfartiger Starre der Muskulatur und hoher Sterblichkeit; hervorgerufen durch das Toxin des Bakteriums Clostridium tetani. Die Tetanusbakterien sind v. a. im Erdboden und Straßenstaub verbreitet. Die Inkubationszeit beträgt 4-14 (auch bis 28) Tage, selten länger. Zu Beginn des W. treten Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwitzen, auch Schlaflosigkeit, dazu manchmal vermehrte Schmerzen an der Verletzungsstelle und Steigerung der Reflexerregbarkeit auf. Das erste sichere Kennzeichen ist ein meist zunehmendes Steifwerden der Kaumuskulatur mit relativ raschem Übergreifen auf andere Muskelgruppen; nachfolgend kommt es zu allg. Muskelkrämpfen (auch der Atemmuskulatur). Kleinste äußere Reize, z. B. Geräusch oder Berührung, können qualvolle und schmerzhafte Krampfanfälle auslösen. Bei Beteiligung der Schlund-, Atem- und Zwerchfellmuskulatur können Atmungsstörungen ausgelöst werden, die im Anfall zum Tod führen. - Die Behandlung umfasst neben der Wundversorgung (schnellste Entfernung des erregerhaltigen Gewebes an der Eintrittspforte durch vollständige Wundausschneidung) und wiederholten Serumgaben die Intensivtherapie mit Anwendung von künstl. Beatmung, muskelerschlaffenden Mitteln, Narkotika, Antibiotika sowie Ernährung mit einer Sonde und Herz-Kreislauf-Stützung. - Zur Prophylaxe des W. empfiehlt sich die aktive Immunisierung im Vorschulalter; bei Erwachsenen wird die aktive Immunisierung durch dreimalige intramuskuläre Injektion von Tetanustoxoid (zweimal im Abstand von vier Wochen und nach einem Jahr) erreicht. Diese Immunisierung gibt sicheren Schutz gegen W. für etwa zehn Jahre, danach sollte eine Auffrischimpfung erfolgen.
Wundstarrkrampf(Starrkrampf, Tetanus), akute schwere Wundinfektionskrankheit mit krampfartiger Starre der Muskulatur und hoher Sterblichkeit; hervorgerufen durch das Toxin des Bakteriums Clostridium tetani. Die Tetanusbakterien sind v. a. im Erdboden und Straßenstaub verbreitet. Die Inkubationszeit beträgt 4-14 (auch bis 28) Tage, selten länger. Zu Beginn des W. treten Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwitzen, auch Schlaflosigkeit, dazu manchmal vermehrte Schmerzen an der Verletzungsstelle und Steigerung der Reflexerregbarkeit auf. Das erste sichere Kennzeichen ist ein meist zunehmendes Steifwerden der Kaumuskulatur mit relativ raschem Übergreifen auf andere Muskelgruppen; nachfolgend kommt es zu allg. Muskelkrämpfen (auch der Atemmuskulatur). Kleinste äußere Reize, z. B. Geräusch oder Berührung, können qualvolle und schmerzhafte Krampfanfälle auslösen. Bei Beteiligung der Schlund-, Atem- und Zwerchfellmuskulatur können Atmungsstörungen ausgelöst werden, die im Anfall zum Tod führen. - Die Behandlung umfasst neben der Wundversorgung (schnellste Entfernung des erregerhaltigen Gewebes an der Eintrittspforte durch vollständige Wundausschneidung) und wiederholten Serumgaben die Intensivtherapie mit Anwendung von künstl. Beatmung, muskelerschlaffenden Mitteln, Narkotika, Antibiotika sowie Ernährung mit einer Sonde und Herz-Kreislauf-Stützung. - Zur Prophylaxe des W. empfiehlt sich die aktive Immunisierung im Vorschulalter; bei Erwachsenen wird die aktive Immunisierung durch dreimalige intramuskuläre Injektion von Tetanustoxoid (zweimal im Abstand von vier Wochen und nach einem Jahr) erreicht. Diese Immunisierung gibt sicheren Schutz gegen W. für etwa zehn Jahre, danach sollte eine Auffrischimpfung erfolgen.