Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wolfenbüttel
Wolfenbụ̈ttel,1) Landkreis im RegBez. Braunschweig, Ndsachs., 722 km2, (1998) 124 000 Einwohner.
2) Krst. von 1) in Ndsachs., im nördl. Harzvorland, an der Oker, 53 600 Ew.; FH Braunschweig-W., Bundesfachschule für das Konditorenhandwerk; Stadt- und Kreisheimatmuseum, Abt. des Braunschweig. Landesmuseums, Niedersächs. Staatsarchiv, Lessingtheater, Herzog August Bibliothek (an ihr waren Leibniz und Lessing tätig) mit Forschungsstätte zur Buchgesch. und für europ. Kulturgeschichte, Lessinghaus (Museum); Spirituosenfabrik, chem., elektron. Ind., Landmaschinenbau.- Ehem. Residenzschloss (Neubau um 1283, 1589 ff. Ausbau, 1714-16 Verblendung der Außenfassaden) mit Hausmannsturm (1614), Marienkirche (1608-26), Johanniskirche (1661-64), Trinitatiskirche (1719 geweiht); Zeughaus (1613 begonnen); ehem. Neue Kanzlei (2. Viertel 16. Jh., 1587/1588 vergrößert, Umbau 1851-54); zahlr. Fachwerkhäuser (17./18. Jh.).- Die 1118 erwähnte und 1255 zerstörte Burg W. wurde nach 1283 von den Welfen zur Residenz ausgebaut (Sitz versch. Linien Braunschweigs, ab 1432 des Herzogtums, ab 1495 des Fürstentums Braunschweig-W.); Anfang des 16. Jh. erhielten Burg und Dammvorstadt (1570 Heinrichstadt) eine gemeinsame Befestigung; Stadtrecht zw. 1540 und 1570-78; die seit 1567 entstandene Juliusvorstadt und die seit 1652 angelegte Auguststadt wurden 1742 mit der Heinrichstadt zur Stadt W. zusammengeschlossen (bis 1753/54 Residenz).
Literatur:
P. Raabe. W. Bilder aus der Lessingstadt, hg. v. Hamburg 21993.
Wötzel, C.: Die Geschichte der Stadt W. 1914 bis 1933. Wolfenbüttel 1995.
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