Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wittgenstein
I Wịttgenstein,Sayn und Wittgenstein.
II Wịttgenstein,
Ludwig, österr. Philosoph, * Wien 26. 4. 1889, ✝ Cambridge 29. 4. 1951; 1939-47 Prof. ebd. W. entwickelte aus einer Kritik der Logik G. Freges, A. N. Whiteheads und B. Russells die Auffassung, dass Aussagen den sprachl. Ausdruck der log. Bilder von Tatsachen darstellen; somit können Aussagen die Welt abbilden. Die sich hier anschließenden Theorien der Logik, Mathematik und Wahrscheinlichkeit wurden im Neopositivismus, bes. im Wiener Kreis, einflussreich. Nachdem W. die Beschäftigung mit der Philosophie zunächst aufgegeben hatte, änderte er nach 1929 seine philosoph. Position teilweise zugunsten einer vornehmlich in Großbritannien beachteten krit. Sprachphilosophie. Sie richtet sich bes. gegen eine idealisierte Sprachauffasssung und sieht die Bedeutung der Worte allein durch ihren Gebrauch gegeben. Mittels einer Theorie der »Sprachspiele« sucht sie die Umgangssprache zu beschreiben; Philosophie bleibt, wie in seinen frühen Werken, vornehmlich Sprachkritik.
Werke: Logisch-philosoph. Abhandlung (1921; 1922 engl. Übers. u. d. T. »Tractatus logico-philosophicus«); Philosoph. Untersuchungen (hg. 1953); Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychologie und Religion (hg. 1966).
▣ Literatur:
Monk, R.: W. Das Handwerk des Genies. A. d. Engl. Stuttgart 1994.
I Wịttgenstein,Sayn und Wittgenstein.
II Wịttgenstein,
Ludwig, österr. Philosoph, * Wien 26. 4. 1889, ✝ Cambridge 29. 4. 1951; 1939-47 Prof. ebd. W. entwickelte aus einer Kritik der Logik G. Freges, A. N. Whiteheads und B. Russells die Auffassung, dass Aussagen den sprachl. Ausdruck der log. Bilder von Tatsachen darstellen; somit können Aussagen die Welt abbilden. Die sich hier anschließenden Theorien der Logik, Mathematik und Wahrscheinlichkeit wurden im Neopositivismus, bes. im Wiener Kreis, einflussreich. Nachdem W. die Beschäftigung mit der Philosophie zunächst aufgegeben hatte, änderte er nach 1929 seine philosoph. Position teilweise zugunsten einer vornehmlich in Großbritannien beachteten krit. Sprachphilosophie. Sie richtet sich bes. gegen eine idealisierte Sprachauffasssung und sieht die Bedeutung der Worte allein durch ihren Gebrauch gegeben. Mittels einer Theorie der »Sprachspiele« sucht sie die Umgangssprache zu beschreiben; Philosophie bleibt, wie in seinen frühen Werken, vornehmlich Sprachkritik.
Werke: Logisch-philosoph. Abhandlung (1921; 1922 engl. Übers. u. d. T. »Tractatus logico-philosophicus«); Philosoph. Untersuchungen (hg. 1953); Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychologie und Religion (hg. 1966).
▣ Literatur:
Monk, R.: W. Das Handwerk des Genies. A. d. Engl. Stuttgart 1994.