Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wissenssoziologie
Wissenssoziologie,ein in den 1920er-Jahren entstandenes Spezialgebiet der Soziologie, das den Einfluss gesellschaftl. Faktoren auf Bewusstseinsinhalte und Denkformen untersucht. Zu den Begründern gehören hauptsächlich M. Scheler und K. Mannheim, indirekt auch É. Durkheim und M. Weber. Die »radikale« W. (K. Mannheim) geht auf die These von K. Marx zurück, wonach das gesellschaftl. Sein der Menschen ihr Bewusstsein bestimmt, wendet die Idee der »Standortgebundenheit« des Denkens (»Ideologieverdacht«) aber auch konsequent auf den Marxismus selbst an. Die in der W. angelegten Tendenzen des Soziologismus und Relativismus lösten nach dem Erscheinen von Mannheims Hauptwerk »Ideologie und Utopie« (1929) heftige Diskussionen aus, die bis heute immer wieder aufleben.
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