Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wissenschaftstheorie
Wissenschaftstheorie,wichtiges Teilgebiet der zeitgenöss. theoretischen Philosophie; eine philosoph. Grundlagendisziplin, die die Methoden der Bildung, Bewährung, Anwendung wiss. Theorien und Begriffe sowie Voraussetzungen, Strukturen, Ziele und Auswirkungen von Wiss. zum Gegenstand hat. Sie soll Verfahrensregeln für die Wissensgewinnung und Aussagenüberprüfung, aber ebenso für die Erarbeitung von Werturteilen und Handlungsanweisungen formulieren und bedient sich dabei sowohl analyt. als auch histor. Untersuchungen. Als analyt. W. hat sich die W. infolge der im Rahmen klass. Denkgewohnheiten nicht erfassbaren Vorstellungen der modernen Physik (Quantenmechanik) seit der Jahrhundertwende unter dem Einfluss der formalen Logik und Sprachphilosophie entwickelt. Dabei orientiert sich die W. der empir. Wiss. bes. an den methodolog. Grundlagenproblemen der exakten Naturwiss. (v. a. der theoret. Physik). Die Philosophen des Wiener Kreises, aber auch H. Weyl, H. Poincaré, B. Russell, K. R. Popper (krit. Rationalismus), C. G. Hempel, W. Stegmüller, E. Topitsch, P. Lorenzen, I. Lakatos, T. S. Kuhn, P. Feyerabend u. a. förderten die W. entscheidend.
Literatur:
Seiffert, H.: Einf. in die W., 4 Bde. München 1-121992-97.
Chalmers, A. F.: Wege der Wissenschaft. Einf. in die W. Berlin u. a. 31994.
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