Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wismar
Wịsmar(Hansestadt W.), kreisfreie Stadt in Meckl.-Vorp., an der S-Spitze der Wismarer Bucht der Ostsee, 48 400 Ew.; FH; Museum, Technologie- und Gewerbezentrum, Theater; Meerestechnikwerft mit großer Schiffbauhalle, Maschinen- und Anlagenbau, Metall-, Elektro-, Holz-, Nahrungsmittel-, Bauindustrie, Sektkellerei, Fischfang; Überseehafen und Alter Hafen (Schiffsausflugsverkehr).- Backsteinbauten der im Zweiten Weltkrieg z. T. zerstörten Altstadt erinnern an die Bedeutung W.s als reiche Hansestadt, so die spätgot. Nikolaikirche (1380-1487), der Fürstenhof im Stil der italien. Frührenaissance (1552-54), das Brunnenhaus (»Wasserkunst«, 1580-1602), das ehem. got., 1817-19 klassizistisch umgebaute Rathaus, spätgot. Backsteingebäude »Alter Schwede« (um 1380) mit Schmuckgiebel und zahlreiche histor. Bürgerhäuser sowie spätgot. Wassertor (um 1450, Teil der mittelalterl. Stadtmauer) am Alten Hafen. Von der got. Marienkirche (13./14. Jh.) blieb nach Kriegszerstörung und Sprengung der Kirchenschiffsruine (1960) nur der Turm zurück. Im Wiederaufbau befindet sich seit 1990 die 1945 stark beschädigte Georgenkirche (13.-15. Jh.).- Als Kaufmannssiedlung entstanden; 1229 als Stadt mit lüb. Recht erwähnt; 1257-1358 Residenz der Fürsten von Mecklenburg; eine der mächtigsten Hansestädte (wend. Hansequartier); kam 1648 als Reichslehen an die schwed. Krone und wurde zu einer starken Festung ausgebaut (bis 1803; endgültiger Verzicht Schwedens 1903).
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