Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wirkungsquerschnitt
Wirkungsquerschnitt,Kernphysik: Wahrscheinlichkeitsmaß für das Eintreten atomarer Wechselwirkungsprozesse. Der W. ist der scheinbare Querschnitt, gemessen in cm2 oder Barn, den ein beschossenes Teilchen, z. B. ein Atomkern, einem einfallenden punktförmig angenommenen Teilchen, z. B. einem Neutron, bietet; sein Wert hängt von der Natur der in Wechselwirkung tretenden Teilchen sowie von deren Energie und Impuls ab. Er ist definiert als Quotient σ = (Anzahl der einzelnen Wechselwirkungsakte je Zeiteinheit)/(Anzahl der je Zeit- und Flächeneinheit senkrecht auf diese einfallenden Primärteilchen). Sind zw. den einander treffenden Teilchen mehrere Reaktionen möglich, so kann jeder Reaktion ein bestimmter W. zugeordnet werden. Handelt es sich bei der speziellen Reaktion um die Absorption der Teilchen, deren Einfang, Stoß oder Streuung, spricht man auch von Absorptions-, Einfang-, Stoß- oder Streuquerschnitt. Dabei misst ein totaler W. die Häufigkeit aller bei einer bestimmten Gesamtenergie mögl. Reaktionen. Bei Streu- und Stoßprozessen kann ein differenzieller W. dσ/dΩ der Streuung in das Raumwinkelelement dΩ angegeben werden.
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