Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wirkerei
Wirkerei,die Herstellung von Maschenwaren mit (im Unterschied zum Stricken) fest stehenden, nicht einzeln bewegl. Nadeln und Platinen (in ihrer Gestalt der Maschenbildung angepasste Stahlplättchen). Die Fäden verkreuzen sich nicht wie bei den Geweben rechtwinklig, sondern verschlingen sich in maschenförmigen Fadenschleifen. Durch die bogig gewundene Fadenlage erhalten Gewirke oder Wirkwaren (wie auch die Strickwaren) ihre Dehnbarkeit, Elastizität und Schmiegsamkeit. Je nach Art der Fadenverschlingung unterscheidet man Kulierware (Kulierwirkware), bei der wie beim Stricken nur ein Fadensystem Maschenreihe für Maschenreihe verarbeitet wird, und Kettenwirkware, bei der sich viele parallel zueinander angeordnete Fäden gegenseitig seitlich verschlingen. Nach der Fertigstellung ist eine Kulierware von einem Gestrick nicht zu unterscheiden. - Beim Kulierwirken formen zw. den Nadeln angeordnete Platinen einen über die Nadeln gelegten Faden zu Schleifen und hängen die vorher gebildete Maschenreihe über die von einer Presse geschlossenen Nadelköpfe in diese neuen Schlingen ein. Die Nadeln, meist als Spitzennadeln ausgebildet, können in einer Reihe nebeneinander (flach) oder im Kreis (rund) angeordnet sein. Auf Flachwirkmaschinen (Cottonmaschinen) werden gleichzeitig auf mehreren Arbeitsbreiten nebeneinander Teile für Oberbekleidung (z. B. Ärmel, Rücken) oder Feinstrümpfe als Rechts-links-Gewirk regulär gewirkt, auf Rundwirkmaschinen mit bis zu 12 Systemen Rechts-links-Gewirk in Schlauchform mit angepasster Weite. - Beim Kettenwirken werden Maschenwaren aus einer oder mehreren Fadenscharen (Ketten) gebildet, deren Einzelfäden sich zu Maschen oder Henkeln und Flottungen verschlingen. Kettenwirkautomaten arbeiten z. B. aus endlosem synthet. Garn 200-1 500 Maschenreihen je Minute bei 3 oder 6 m Breite als Rechts-links-Kettengewirk für Unterwäsche, Oberbekleidung, Beschichtungsunterlage. Auf Raschelmaschinen (Herstellung von Raschelware wie Trikotagen, Jersey, Spitzenstoffe, Gardinen), werden bis zu 3 m breite 200-600 Maschenreihen je Minute erzeugt. Die Steuerung der seitl. Verschiebung der Legeschienen, die das Musterbild beeinflussen, geschieht von Spiegelscheiben oder Kettengliedern (Exzentersteuerung) aus. Das Durchschwingen der Lochnadeln zw. den Wirknadeln und deren Bewegung wird direkt durch Exzenter gesteuert. - Kettenwirkware kann je nach Bindung und Zusatzaggregaten die Elastizität von Kulierware wie auch die Festigkeit von Geweben haben.
Wirkerei,die Herstellung von Maschenwaren mit (im Unterschied zum Stricken) fest stehenden, nicht einzeln bewegl. Nadeln und Platinen (in ihrer Gestalt der Maschenbildung angepasste Stahlplättchen). Die Fäden verkreuzen sich nicht wie bei den Geweben rechtwinklig, sondern verschlingen sich in maschenförmigen Fadenschleifen. Durch die bogig gewundene Fadenlage erhalten Gewirke oder Wirkwaren (wie auch die Strickwaren) ihre Dehnbarkeit, Elastizität und Schmiegsamkeit. Je nach Art der Fadenverschlingung unterscheidet man Kulierware (Kulierwirkware), bei der wie beim Stricken nur ein Fadensystem Maschenreihe für Maschenreihe verarbeitet wird, und Kettenwirkware, bei der sich viele parallel zueinander angeordnete Fäden gegenseitig seitlich verschlingen. Nach der Fertigstellung ist eine Kulierware von einem Gestrick nicht zu unterscheiden. - Beim Kulierwirken formen zw. den Nadeln angeordnete Platinen einen über die Nadeln gelegten Faden zu Schleifen und hängen die vorher gebildete Maschenreihe über die von einer Presse geschlossenen Nadelköpfe in diese neuen Schlingen ein. Die Nadeln, meist als Spitzennadeln ausgebildet, können in einer Reihe nebeneinander (flach) oder im Kreis (rund) angeordnet sein. Auf Flachwirkmaschinen (Cottonmaschinen) werden gleichzeitig auf mehreren Arbeitsbreiten nebeneinander Teile für Oberbekleidung (z. B. Ärmel, Rücken) oder Feinstrümpfe als Rechts-links-Gewirk regulär gewirkt, auf Rundwirkmaschinen mit bis zu 12 Systemen Rechts-links-Gewirk in Schlauchform mit angepasster Weite. - Beim Kettenwirken werden Maschenwaren aus einer oder mehreren Fadenscharen (Ketten) gebildet, deren Einzelfäden sich zu Maschen oder Henkeln und Flottungen verschlingen. Kettenwirkautomaten arbeiten z. B. aus endlosem synthet. Garn 200-1 500 Maschenreihen je Minute bei 3 oder 6 m Breite als Rechts-links-Kettengewirk für Unterwäsche, Oberbekleidung, Beschichtungsunterlage. Auf Raschelmaschinen (Herstellung von Raschelware wie Trikotagen, Jersey, Spitzenstoffe, Gardinen), werden bis zu 3 m breite 200-600 Maschenreihen je Minute erzeugt. Die Steuerung der seitl. Verschiebung der Legeschienen, die das Musterbild beeinflussen, geschieht von Spiegelscheiben oder Kettengliedern (Exzentersteuerung) aus. Das Durchschwingen der Lochnadeln zw. den Wirknadeln und deren Bewegung wird direkt durch Exzenter gesteuert. - Kettenwirkware kann je nach Bindung und Zusatzaggregaten die Elastizität von Kulierware wie auch die Festigkeit von Geweben haben.