Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wirbeltiere
Wirbeltiere(Vertebraten, Vertebrata), Unterstamm der Chordatiere; zweiseitig symmetrisch gebaute Tiere mit einem Knorpel- oder Knochenskelett; der Körper ist gegliedert in Kopf (daher auch die Bez. Craniota oder Schädeltiere), Rumpf und Schwanz. Das Skelett besteht aus einer gegliederten Achse, der Wirbelsäule, mit den davon abgehenden Rippen, dem am Vorderende befindl. Schädel, dem Schulter- und Beckengürtel sowie den daran ansetzenden meist zwei Paar Gliedmaßen (Extremitäten). Die Gliedmaßen der Vierfüßer (Tetrapoda; Lurche, Kriechtiere, Vögel, Säugetiere) zeigen einen grundsätzlich anderen Skelettbau als die Flossen der Fische; zumeist sind sie als Schreitbeine ausgebildet; sie können aber auch zu Greif- (z. B. Affen), Grab- (Maulwurf), Flug- (Vogel, Fledermaus) oder Schwimmgliedmaßen (Wal) umgebildet sein. Das Zentralnervensystem (Nervensystem) der W. besteht aus dem im Schädel befindl. Gehirn und dem daran anschließenden, durch die Wirbelsäule verlaufenden und von dieser durch Skelettspangen geschützten Rückenmark. Die Mundhöhle trägt meist Zähne (Ausnahme z. B. Vögel). Ein Teil des vor dem Magen befindl. Verdauungskanals ist bei den wasserbewohnenden W. als Kiemendarm ausgebildet. Die Resorption der verdauten Nahrung erfolgt in dem hinter dem Magen befindl. Dünndarm, in den auch Leber und Bauchspeicheldrüse einmünden. Das Blut fließt in einem in sich geschlossenen Kanalnetz (geschlossenes Blutgefäßsystem, Blutkreislauf). Als Atmungsorgane dienen Kiemen oder Lungen. Exkretionsorgane sind die Nieren. Diese stehen mit den Geschlechtsorganen in enger räuml. und funktioneller Beziehung (Urogenitalsystem). W. pflanzen sich i. d. R. geschlechtlich fort. Die niederen W. (Fische, Lurche) legen meist Eier, die erst außerhalb des mütterl. Körpers befruchtet werden. Die Eier der Kriechtiere und Vögel werden im mütterl. Körper befruchtet, ebenso die Eier der Säugetiere, deren Junge geboren werden (Ausnahme Kloakentiere). Alle W. haben eine mehrschichtige Oberhaut (Epidermis), darunter eine Lederhaut (Corium) von bed. Dicke. Verhornungen der Oberhaut sind Kriechtierschuppen, Vogelfedern und Säugetierhaare; Fischschuppen sind Verknöcherungen der Lederhaut. - Je nach Fehlen oder Vorhandensein von Embryonalhüllen werden Anamnier (niedere W.; mit Fischen und Lurchen) und Amnioten (höhere W.; mit Reptilien, Vögeln und Säugetieren) unterschieden.
▣ Literatur:
Kämpfe, L.u. a.:Leitfaden der Anatomie der W. Jena u. a. 61993.
⃟ Carroll, R. L.: Paläontologie u. Evolution der W. A. d. Engl. Stuttgart u. a. 1996.
Wirbeltiere(Vertebraten, Vertebrata), Unterstamm der Chordatiere; zweiseitig symmetrisch gebaute Tiere mit einem Knorpel- oder Knochenskelett; der Körper ist gegliedert in Kopf (daher auch die Bez. Craniota oder Schädeltiere), Rumpf und Schwanz. Das Skelett besteht aus einer gegliederten Achse, der Wirbelsäule, mit den davon abgehenden Rippen, dem am Vorderende befindl. Schädel, dem Schulter- und Beckengürtel sowie den daran ansetzenden meist zwei Paar Gliedmaßen (Extremitäten). Die Gliedmaßen der Vierfüßer (Tetrapoda; Lurche, Kriechtiere, Vögel, Säugetiere) zeigen einen grundsätzlich anderen Skelettbau als die Flossen der Fische; zumeist sind sie als Schreitbeine ausgebildet; sie können aber auch zu Greif- (z. B. Affen), Grab- (Maulwurf), Flug- (Vogel, Fledermaus) oder Schwimmgliedmaßen (Wal) umgebildet sein. Das Zentralnervensystem (Nervensystem) der W. besteht aus dem im Schädel befindl. Gehirn und dem daran anschließenden, durch die Wirbelsäule verlaufenden und von dieser durch Skelettspangen geschützten Rückenmark. Die Mundhöhle trägt meist Zähne (Ausnahme z. B. Vögel). Ein Teil des vor dem Magen befindl. Verdauungskanals ist bei den wasserbewohnenden W. als Kiemendarm ausgebildet. Die Resorption der verdauten Nahrung erfolgt in dem hinter dem Magen befindl. Dünndarm, in den auch Leber und Bauchspeicheldrüse einmünden. Das Blut fließt in einem in sich geschlossenen Kanalnetz (geschlossenes Blutgefäßsystem, Blutkreislauf). Als Atmungsorgane dienen Kiemen oder Lungen. Exkretionsorgane sind die Nieren. Diese stehen mit den Geschlechtsorganen in enger räuml. und funktioneller Beziehung (Urogenitalsystem). W. pflanzen sich i. d. R. geschlechtlich fort. Die niederen W. (Fische, Lurche) legen meist Eier, die erst außerhalb des mütterl. Körpers befruchtet werden. Die Eier der Kriechtiere und Vögel werden im mütterl. Körper befruchtet, ebenso die Eier der Säugetiere, deren Junge geboren werden (Ausnahme Kloakentiere). Alle W. haben eine mehrschichtige Oberhaut (Epidermis), darunter eine Lederhaut (Corium) von bed. Dicke. Verhornungen der Oberhaut sind Kriechtierschuppen, Vogelfedern und Säugetierhaare; Fischschuppen sind Verknöcherungen der Lederhaut. - Je nach Fehlen oder Vorhandensein von Embryonalhüllen werden Anamnier (niedere W.; mit Fischen und Lurchen) und Amnioten (höhere W.; mit Reptilien, Vögeln und Säugetieren) unterschieden.
▣ Literatur:
Kämpfe, L.u. a.:Leitfaden der Anatomie der W. Jena u. a. 61993.
⃟ Carroll, R. L.: Paläontologie u. Evolution der W. A. d. Engl. Stuttgart u. a. 1996.