Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wilson
Wilson[wɪlsn],
1) Sir (seit 1980) Angus, engl. Schriftsteller, * Bexhill (Cty. East Sussex) 11. 8. 1913, ✝ London 31. 5. 1991; einer der führenden engl. Romanautoren der Nachkriegszeit (u. a. »Späte Entdeckungen«, 1956; »Meg Eliot«, 1958; »Die alten Männer im Zoo«, 1961; »Wie durch Magie«, 1973; »Brüchiges Eis«, 1980), Kurzgeschichten, Kritiken.
2) Charles Thomson Rees, brit. Physiker, * Glencorse (bei Edinburgh) 14. 2. 1869, ✝ Carlops (bei Edinburgh) 15. 11. 1959; entwickelte die nach ihm benannte Nebelkammer und erhielt dafür 1927 mit A. H. Compton den Nobelpreis für Physik.
3) Edmund, amerikan. Schriftsteller und Kritiker, * Red Bank (N. J.) 8. 5. 1895, ✝ Talcottville (N. Y.) 12. 6. 1972; 1938-46
mit Mary McCarthy; schrieb »Die Schriftrollen vom Toten Meer« (1956), literaturkrit. Essays, Dramen, Erzählungen (»Erinnerungen an Hekates Land«, 1946).
4) Edward Osborne, amerikan. Zoologe, * Birmingham (Ala.) 10. 6. 1929; seit 1976 Prof. an der Harvard University; Begründer der Soziobiologie, die die biolog. Grundlagen des Sozialverhaltens von Mensch und Tieren untersucht. - Werke: Sociobiology. The new synthesis (1975); The diversity of life (1992; dt. Der Wert der Vielfalt); Consilience. The unity of knowledge (1998; dt. Die Einheit des Wissens).
5) Sir (seit 1976) Harold, Baron W. of Rievaulx (seit 1983), brit. Politiker, * Huddersfield 11. 3. 1916, ✝ London 24. 5. 1995; Wirtschaftswissenschaftler, 1945-83 Mitgl. des Unterhauses, 1947-51 Handelsmin., 1963-76 Führer der Labour Party, versuchte als Premiermin. (1964-70 und 1974-76) durch Preis- und Lohnstopp sowie Wiederverstaatlichung der Eisen- und Stahlind. die Wirtschaft zu sanieren und die Währung zu stabilisieren; seit 1983 Mitgl. des Oberhauses.
6) James, amerikan. Politiker und Bundesrichter, * Carskerdo (Schottland) 14. 9. 1742, ✝ Edenton (N. C.) 21. 8. 1798; Jurist, kam 1765 nach Nordamerika; stritt dem brit. Parlament schon vor 1774 jegl. Autorität über die Kolonien ab. Er vertrat Pennsylvania im Kontinentalkongress (1775-77, 1783, 1785-87) und gehörte zu den Unterzeichnern der Unabhängigkeitserklärung. Als maßgebl. Mitgl. des Verf.-Konvents von 1787 und des pennsylvan. Ratifizierungskonvents setzte er sich für eine starke Bundesreg. ein. 1789-98 war W. Bundesrichter. 1790 entwarf er die neue pennsylvan. Verfassung.
7) Kenneth G., amerikan. Physiker, * Waltham (Mass.) 8. 6. 1936; Prof. in Ithaca (N.Y.); Arbeiten zur statist. Physik; erhielt für seine Theorie der krit. Phänomene bei Phasenumwandlungen 1982 den Nobelpreis für Physik.
8) Robert (Bob), amerikan. Theaterkünstler und Dramatiker, * Waco (Tex.) 4. 10. 1941; gilt mit seinem Konzept des »total theatre« bzw. »theatre of vision« als einer der originellsten Erneuerer des Theaters der Gegenwart; seine nonverbalen, visuell verknüpften Aktionsbilder und Toncollagen (u. a. in Zusammenarbeit mit dem Komponisten P. Glass) stellen an den Zuschauer hohe Anforderungen (»The Life and Times of Joseph Stalin«, 1973; »Einstein on the Beach«, 1976; »the CIVIL warS«, Monumentalspektakel, 1983/84; »Parzival«, 1987; »The Black Rider«, 1990, Musik T. Waits; »Alice«, 1992, Musik T. Waits).
9) Robert Woodrow, amerikan. Astrophysiker, * Houston (Tex.) 10. 1. 1936; untersuchte die interstellare Materie mithilfe der Mikrowellenspektroskpie und entdeckte dabei zus. mit A. Penzias die kosm. Hintergrundstrahlung; dafür erhielten sie (zus. mit P. L. Kapiza) 1978 den Nobelpreis für Physik.
10) Thomas Woodrow, 28. Präs. der USA (1913-21), * Staunton (Va.) 28. 12. 1856, ✝ Washington (D. C.) 3. 2. 1924; Demokrat, seit 1890 Prof. für Rechtswiss. und Volkswirtschaft an der Princeton University; 1910-12 Gouv. von New Jersey; als Präs. betrieb er eine liberale Wirtschafts- und Sozialpolitik (Herabsetzung überhöhter Schutzzölle, Einführung einer progressiven Einkommensteuer, Errichtung des Federal Reserve System, Antitrust-Ges.). Außenpolitisch verfocht er eine Politik der offenen Tür, ohne auf Interventionen in Lateinamerika zu verzichten (z. B. Mexiko 1914 und 1916/17, Haiti 1915). Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges proklamierte W. die Neutralität der USA; erst nach Verkündung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges durch Dtl. nahm er Abstand vom Neutralitätskurs (Kriegserklärung an Dtl. am 16. 4. 1917). Auf der Pariser Friedenskonferenz (1919) konnte W. sein demokrat. Friedensprogramm (Vierzehn Punkte), das für ihn in der Errichtung eines Völkerbundes gipfelte, nur z. T. erreichen; 1920 scheiterte die Ratifizierung des Versailler Vertrages und damit der Beitritt der USA zum Völkerbund an der isolationistisch gesinnten Mehrheit im Senat. W. erhielt 1919 den Friedensnobelpreis.
Literatur:
Brecht, W.: Selbstbestimmung u. imperiale Herrschaft. Zur Haltung W. W.s gegenüber der außereurop. Welt. Münster 1992.
Albert, R.: Außenpolit. Planung zw. Vision u. realem Möglichkeitsraum. W. W.s Theorieverständnis u. Friedensplanung am Vorabend des 1. Weltkriegs. Münster u. a. 1993.
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