Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wilhelm Gustloff
Wịlhelm Gụstloff,1936-38 auf der Hamburger Werft Blohm & Voss im Auftrag der Dt. Arbeitsfront erbautes Motorpassagierschiff (Stapellauf am 5. 5. 1937); ben. nach dem Landesgruppenleiter der NSDAP-Auslandsorganisation in der Schweiz Wilhelm Gustloff (* 1895, ✝ [ermordet] 1936). Das zur Flotte der Organisation Kraft durch Freude (KdF) gehörende Schiff (25 484 BRT, 208,5 m lang und 23,6 m breit, 10 Decks, ausgelegt für 417 Besatzungs-Mitgl. und rd. 1 465 Passagiere), das am 23. 3. 1938 seine erste Ausfahrt unternahm, war nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs »Hilfsbeischiff der Kriegsmarine« (zunächst Lazarettschiff, dann als Kasernenschiff in Gotenhafen ankernd). Am 30. 1. 1945 mit Flüchtlingen und Marineangehörigen (darunter Verwundete) völlig überfüllt in Richtung Kiel—Flensburg in See gegangen, wurde die W. G. am selben Abend vor Stolpmünde von drei Torpedos eines sowjet. U-Boots getroffen und sank kurz darauf; dabei fanden - nach neueren Recherchen - etwa 9 300 Menschen den Tod (früher zumeist 5 348 angegeben); nur 1 252 konnten durch andere Schiffe gerettet werden.
Literatur:
Schön, H.: SOS W. G.: Die größte Schiffskatastrophe der Geschichte. Stuttgart 1998.
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