Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wilgefortis
Wilgefọrtis[zu lat. virgo fortis »starke Jungfrau«] (Kümmernis, Hilfe, Caritas), legendäre Heilige, die ab dem Spät-MA. als von Kummer befreiende, helfende, starke Jungfrau verehrt wurde; dargestellt als bärtige, mit einem langen Gewand bekleidete und gekrönte Frau am Kreuz; nach der Legende die Tochter eines heidnischen portugies. Königs und auf seine Veranlassung hin gekreuzigt, weil sie sich ihrer Verheiratung widersetzt und zum Schutz ihrer Jungfräulichkeit von Gott eine entstellende Barttracht erfleht und erhalten hatte. Wahrscheinlich trugen Nachbildungen und Umdeutungen byzantin. Kruzifixe, auf denen Christus als bekleideter und gekrönter Himmelskönig mit Bart erscheint (v. a. der »Volto Santo« im Dom zu Lucca) und die als Bild einer gekreuzigten Frau missverstanden wurden, zur Entstehung der Legende bei. W. war bis ins 18. Jh. v. a. im ländl. Bereich eine der populärsten kath. Heiligen (Tag: 20. 7.).
Wilgefọrtis[zu lat. virgo fortis »starke Jungfrau«] (Kümmernis, Hilfe, Caritas), legendäre Heilige, die ab dem Spät-MA. als von Kummer befreiende, helfende, starke Jungfrau verehrt wurde; dargestellt als bärtige, mit einem langen Gewand bekleidete und gekrönte Frau am Kreuz; nach der Legende die Tochter eines heidnischen portugies. Königs und auf seine Veranlassung hin gekreuzigt, weil sie sich ihrer Verheiratung widersetzt und zum Schutz ihrer Jungfräulichkeit von Gott eine entstellende Barttracht erfleht und erhalten hatte. Wahrscheinlich trugen Nachbildungen und Umdeutungen byzantin. Kruzifixe, auf denen Christus als bekleideter und gekrönter Himmelskönig mit Bart erscheint (v. a. der »Volto Santo« im Dom zu Lucca) und die als Bild einer gekreuzigten Frau missverstanden wurden, zur Entstehung der Legende bei. W. war bis ins 18. Jh. v. a. im ländl. Bereich eine der populärsten kath. Heiligen (Tag: 20. 7.).