Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wiener Schule
Wiener Schule,1) Musik: a) Gruppe von Komponisten, die im 2. Drittel des 18. Jh. (zus. mit der Mannheimer Schule) als Wegbereiter der Wiener Klassik wirkten; bed. Vertreter waren M. G. Monn und G. C. Wagenseil. b) 2. W. S., auch Wiener atonale Schule gen., Bez. für A. Schönberg und dessen Wiener Schülerkreis bes. zw. 1903 und 1911. Die musikalisch-kompositor. Bedeutung der 2. W. S. besteht darin, dass sie die Harmonik der Musik des ausgehenden 19. Jh. bis an ihre Grenzen führte und aus dieser Situation heraus die Grundlagen zur Ausbildung der Neuen Musik fand, die Atonalität und die Zwölftontechnik entwickelte.
2) Psychologie: Bez. für versch. Richtungen der Tiefenpsychologie: die psychoanalyt. Schule von S. Freud (1. W. S.), die Individualpsychologie von A. Adler (2. W. S.) sowie die Existenzanalytiker (Existenzanalyse) um V. E. Frankl (3. W. S.); auch die experimentelle Psychologie um Charlotte Bühler und die von H. Rohracher begründete Schule der experimentellen Psychologie.
3) Recht: vom Neukantianismus beeinflusste rechtstheoret. Richtung mit H. Kelsen als bedeutendstem Vertreter.
4) Völkerkunde: basierend auf der von F. Graebner begründeten kulturhistor. Schule erstmals von Pater W. Schmidt und seinen Schülern vertretene Richtung der Kulturkreislehre.
5) Wirtschaft: Richtung der Grenznutzenschule.
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