Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wiener Friede
Wiener Friede,Bez. für mehrere in Wien geschlossene Friedensverträge:
1) 1735 als Vorfriede geschlossener, am 18. 11. 1738 bestätigter Vertrag zw. Österreich und Frankreich; beendete den Poln. Thronfolgekrieg (1733-1735/38): Stanislaus I. Leszczyński, der Schwiegervater Ludwigs XV., erhielt für seinen Verzicht auf den poln. Thron das Herzogtum Barrois und die Anwartschaft auf Lothringen, das nach seinem Tod (1766) an Frankreich fallen sollte und auf das Herzog Franz Stephan, der spätere Kaiser Franz I., gegen die 1737 eingetretene Nachfolge im Großherzogtum Toskana verzichtete. Österreich, das mit Russland Friedrich August II. von Sachsen unterstützte, trat Neapel und Sizilien ab, erhielt dafür die Herzogtümer Parma und Piacenza; Frankreich erkannte die Pragmatische Sanktion von 1713 an.
2) Vertrag zw. Dänemark, Preußen und Österreich (30. 10. 1864), beendete den Dt.-Dän. Krieg: Dänemark musste die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich (Kondominium bis 1865) abtreten.
3) Vertrag zw. Italien und Österreich (3. 10. 1866), in dem Italien Venetien erhielt. (Deutscher Krieg 1866)
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