Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wettiner
Wettiner,altes dt. Herrschergeschlecht, das sich seit Beginn des 12. Jh. nach der Burg Wettin benannte; erhielt 1089 bzw. 1123/25 die Mark Meißen, gewann auch die Markgrafschaft Niederlausitz, die Grafschaft Groitzsch (1135) und das Land um Bautzen und Dresden sowie, im thüringisch-hess. Erbfolgekrieg (1247-64), Thüringen und erhielt 1423 nach dem Aussterben der Askanier das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde. In der so genannten Leipziger Teilung (1485) erhielt zunächst die ernestin. Linie die Kurwürde; sie förderte die Reformation, verlor die Kurwürde und wichtige Territorien im Schmalkald. Krieg und spaltete sich in der Folgezeit in elf Linien, von denen sieben bis 1824 ausstarben (Sächsische Herzogtümer). Die albertin. Linie, die in der Wittenberger Kapitulation (19. 5. 1547) die Kurwürde erhielt, stellte nach Übertritt zum Katholizismus 1697-1706 sowie 1709-63 die Könige von Polen und kam 1806 durch Napoleon I. zur sächs. Königswürde. Im Nov. 1918 verzichteten die W. in allen dt. wettin. Staaten auf den Thron. - Über Sachsen-Coburg kamen im 19. Jh. die ernestin. W. auf die Throne von Großbritannien, Belgien, Portugal und Bulgarien.
Literatur:
Sachsen, A. Herzog zu: Die Albertinischen W. Geschichte des sächs. Königshauses, 1763-1932. Gräfelfing 21991.
Sachsen, A. Herzog zu: Die W. in Lebensbildern. Graz u. a. 1995.
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