Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Westpreußen
Wẹstpreußen,ehem. preuß. Provinz beiderseits der unteren Weichsel, Hptst.: Danzig. - 1466 musste der Dt. Orden das 1230 erworbene Culmer Land und Pomerellen (1309 erobert) mit den Städten Danzig, Thorn, Elbing, Marienburg sowie das Bistum Ermland an Polen abtreten, mit dem diese Gebiete bis 1569 (Lubliner Union) nur in Personalunion (selbstständiger Ständestaat) verbunden waren. Nach ihrer Annexion durch das Königreich Preußen in der 1. und 2. Poln. Teilung 1772/93 wurden sie W. genannt; 1815 wurde aus diesen Gebieten (außer dem Ostpreußen eingegliederten Ermland, aber einschl. der Kreise Marienwerder und Rosenberg) die Provinz W. (mit den RegBez. Danzig und Marienwerder) gebildet, die 1824/29 mit Ostpreußen zur Prov. Preußen verschmolz, 1878 jedoch wieder selbstständig wurde. Durch den Versailler Vertrag (1919) kam der größte Teil von W. - Pomerellen (ohne die Freie Stadt Danzig) und das Culmer Land - an Polen (Poln. Korridor). Die restl. Teile wurden nach der Abstimmung vom 11. 7. 1920 Ostpreußen (RegBez. W.), Pommern und der 1922 gebildeten Grenzmark Posen-W. angegliedert. 1939 wurde der Reichsgau Danzig-W. gebildet. 1945 kam ganz W. zu Polen (deutsche Ostgebiete).
Literatur:
Neumeyer, H.: W. Geschichte u. Schicksal. München 1993.
Hackmann, J.: Ostpreußen u. W. in dt. u. poln. Sicht. Wiesbaden 1996.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Westpreußen