Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Westjordanland
Westjọrdanland(Cisjordanien, engl. West Bank), westlich des unteren Jordan und nördlich des Toten Meeres gelegenes Gebiet in Vorderasien; etwa 5 650 km2 mit rd. 1,65 Mio. Ew. (palästinens. Zählung; dazu kommen noch die jüd. Siedler); im UN-Teilungsplan 1947 den Palästinensern zugesprochen (Ost-Palästina: Judäa und Samaria; Palästina, Geschichte), 1950 Jordanien angegliedert (West-Jordanien), ab 1967 von Israel besetzt (bis 1992 und ab 1996 zunehmende israel. Besiedlung); 1974 Verzicht Jordaniens zugunsten der Palästinenser, 1988 fakt. Übergabe an die PLO (am 15. 11. Proklamation des internat. nicht anerkannten Staates Palästina); Aug./Sept. 1993 (z. T. umstrittene) israelisch-palästinens. Einigung über einen stufenweisen Übergang zur palästinens. Selbstverw. bis 1999 (»Gaza-Jericho-Abkommen« vom 13. 9. 1993). Damit begann die Abkopplung des Gebiets von Israel; sie wurde konkretisiert durch den »Interimsvertrag« vom 28. 9. 1995 und das Zwischenabkommen von Wye, unterzeichnet am 23. 10. 1998 in Washington (D. C.). Trotz Teilrückzugs der israel. Truppen aus großen Orten des W. und einigen Dörfern (ab 1995 in mehreren Phasen) erfolgte die Umsetzung der Verträge nur schleppend. In Wye wurde im Okt. 1998 auch die »sofortige Aufnahme beschleunigter Gespräche über den endgültigen Status« vereinbart. Denn die staats- und völkerrechtl. Stellung des W.s bildet noch immer eine der Kernfragen bei der Lösung des Nahostkonflikts.
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