Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Werfel
Wẹrfel,Franz, österr. Schriftsteller, * Prag 10. 9. 1890, ✝ Beverly Hills (Calif.) 26. 8. 1945;
mit Alma Mahler-Werfel, emigrierte 1938 von Wien nach Frankreich, dann in die USA. W. war der Wortführer jener Gruppe expressionist. Lyriker und Dramatiker, die dem Bewusstsein der Bruderschaft aller Menschen pathet. Ausdruck verliehen. Nach Erscheinen seiner ersten (expressionist.) Gedichte (»Der Weltfreund«, 1912) 1912-14 Verlagslektor in Leipzig, wo er mit W. Hasenclever und K. Pinthus 1913 die Sammlung »Der jüngste Tag« begründete; neben weiterer ekstatisch-visionärer Lyrik (»Wir sind«, 1913; »Einander«, 1915; »Der Gerichtstag«, 1919) symbolisch-expressive Ideenromane (»Spielhof. Eine Phantasie«, 1920). Später leistete er v. a. als Dramatiker (»Die Troerinnen«, nach Euripides, 1915; »Spiegelmensch«, 1920; »Jacobowsky und der Oberst«, 1944) und Erzähler Bedeutsames; hatte großen Erfolg v. a. mit seinen einem psycholog. Realismus verbundenen Werken (»Der Tod des Kleinbürgers«, Erz., 1927; »Der Abituriententag«, Erz., 1928; »Barbara oder die Frömmigkeit«, R., 1929; »Die vierzig Tage des Musa Dagh«, R., 2 Bde., 1933; »Der veruntreute Himmel«, R., 1939; »Eine blassblaue Frauenhandschrift«, R., 1941; »Stern der Ungeborenen«, R., hg. 1946). Der Lourdes-Roman »Das Lied von Bernadette« (1941) lässt W.s Hinwendung zum Katholizismus erkennen.
▣ Literatur:
Abels, N.: F. W. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 9.-11. Tsd. 21993.
Wẹrfel,Franz, österr. Schriftsteller, * Prag 10. 9. 1890, ✝ Beverly Hills (Calif.) 26. 8. 1945;
mit Alma Mahler-Werfel, emigrierte 1938 von Wien nach Frankreich, dann in die USA. W. war der Wortführer jener Gruppe expressionist. Lyriker und Dramatiker, die dem Bewusstsein der Bruderschaft aller Menschen pathet. Ausdruck verliehen. Nach Erscheinen seiner ersten (expressionist.) Gedichte (»Der Weltfreund«, 1912) 1912-14 Verlagslektor in Leipzig, wo er mit W. Hasenclever und K. Pinthus 1913 die Sammlung »Der jüngste Tag« begründete; neben weiterer ekstatisch-visionärer Lyrik (»Wir sind«, 1913; »Einander«, 1915; »Der Gerichtstag«, 1919) symbolisch-expressive Ideenromane (»Spielhof. Eine Phantasie«, 1920). Später leistete er v. a. als Dramatiker (»Die Troerinnen«, nach Euripides, 1915; »Spiegelmensch«, 1920; »Jacobowsky und der Oberst«, 1944) und Erzähler Bedeutsames; hatte großen Erfolg v. a. mit seinen einem psycholog. Realismus verbundenen Werken (»Der Tod des Kleinbürgers«, Erz., 1927; »Der Abituriententag«, Erz., 1928; »Barbara oder die Frömmigkeit«, R., 1929; »Die vierzig Tage des Musa Dagh«, R., 2 Bde., 1933; »Der veruntreute Himmel«, R., 1939; »Eine blassblaue Frauenhandschrift«, R., 1941; »Stern der Ungeborenen«, R., hg. 1946). Der Lourdes-Roman »Das Lied von Bernadette« (1941) lässt W.s Hinwendung zum Katholizismus erkennen.
▣ Literatur:
Abels, N.: F. W. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 9.-11. Tsd. 21993.