Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wenzel
I Wẹnzel,der Bube im dt. Kartenspiel.
II Wẹnzel
(Wenzeslaus, tschech. Václav), Herrscher:
Hl. Röm. Reich:
1) W., Röm. König (1376/78-1400), als König von Böhmen W. IV. (1363-1419), * Nürnberg 26. 2. 1361, ✝ Schloss Wenzelstein (bei Prag) 16. 8. 1419; Luxemburger, 1376 zum Röm. König gewählt, trat 1378 die Nachfolge seines Vaters, Kaiser Karls IV., an. Er war trotz des Reichslandfriedens von Eger (1389) vergeblich um eine Mittlerstellung zw. Fürsten und Städten bemüht; wegen seiner Erfolglosigkeit bei der Bekämpfung des Abendländ. Schismas, der Konflikte mit Adel und Klerus (Johannes von Nepomuk) und der innerdt. Auseinandersetzungen (Schwäb. Städtekrieg) am 20. 8. 1400 durch die vier rhein. Kurfürsten abgesetzt. In Böhmen begünstigte er später die Hussiten, galt als Volkskönig.
Böhmen:
2) W. I., der Heilige, Herzog (921-929), * um 903, ✝ Stará Boleslav (heute zu Brandýs nad Labem-Stará Boleslav) 28. 9. 929 (nach anderen Angaben 935); Přemyslide, Enkel der hl. Ludmilla, förderte die Christianisierung und die frühfeudale Staatsentstehung in Böhmen; 929 von König Heinrich I. unterworfen (Beginn des Anschlusses an das Hl. Röm. Reich; endgültig nach 1004); auf Veranlassung seines jüngeren Bruders Boleslaw I. ermordet; Schutzpatron Böhmens; Heiliger, Tag: 28. 9. (Wenzelskrone)
3) W. I., König (1228/30-53), * 1205, ✝ bei Beroun (Mittelböhm. Gebiet) 22. 9. 1253, Großvater von 4); Přemyslide, Schwiegersohn des Röm. Königs Philipp von Schwaben, förderte die dt. Siedlung in Böhmen.
4) W. II., König (1278-1305), * 17. 9. 1271, ✝ Prag 21. 6. 1305, Enkel von 3); Přemyslide, folgte seinem Vater Ottokar II.; Schwiegersohn des Röm. Königs Rudolf I. von Habsburg, von dem er 1290 die Kurwürde erhielt; seit 1300 auch König von Polen, seit 1302 König von Ungarn; dichtete dt. Minnelieder.
I Wẹnzel,der Bube im dt. Kartenspiel.
II Wẹnzel
(Wenzeslaus, tschech. Václav), Herrscher:
Hl. Röm. Reich:
1) W., Röm. König (1376/78-1400), als König von Böhmen W. IV. (1363-1419), * Nürnberg 26. 2. 1361, ✝ Schloss Wenzelstein (bei Prag) 16. 8. 1419; Luxemburger, 1376 zum Röm. König gewählt, trat 1378 die Nachfolge seines Vaters, Kaiser Karls IV., an. Er war trotz des Reichslandfriedens von Eger (1389) vergeblich um eine Mittlerstellung zw. Fürsten und Städten bemüht; wegen seiner Erfolglosigkeit bei der Bekämpfung des Abendländ. Schismas, der Konflikte mit Adel und Klerus (Johannes von Nepomuk) und der innerdt. Auseinandersetzungen (Schwäb. Städtekrieg) am 20. 8. 1400 durch die vier rhein. Kurfürsten abgesetzt. In Böhmen begünstigte er später die Hussiten, galt als Volkskönig.
Böhmen:
2) W. I., der Heilige, Herzog (921-929), * um 903, ✝ Stará Boleslav (heute zu Brandýs nad Labem-Stará Boleslav) 28. 9. 929 (nach anderen Angaben 935); Přemyslide, Enkel der hl. Ludmilla, förderte die Christianisierung und die frühfeudale Staatsentstehung in Böhmen; 929 von König Heinrich I. unterworfen (Beginn des Anschlusses an das Hl. Röm. Reich; endgültig nach 1004); auf Veranlassung seines jüngeren Bruders Boleslaw I. ermordet; Schutzpatron Böhmens; Heiliger, Tag: 28. 9. (Wenzelskrone)
3) W. I., König (1228/30-53), * 1205, ✝ bei Beroun (Mittelböhm. Gebiet) 22. 9. 1253, Großvater von 4); Přemyslide, Schwiegersohn des Röm. Königs Philipp von Schwaben, förderte die dt. Siedlung in Böhmen.
4) W. II., König (1278-1305), * 17. 9. 1271, ✝ Prag 21. 6. 1305, Enkel von 3); Přemyslide, folgte seinem Vater Ottokar II.; Schwiegersohn des Röm. Königs Rudolf I. von Habsburg, von dem er 1290 die Kurwürde erhielt; seit 1300 auch König von Polen, seit 1302 König von Ungarn; dichtete dt. Minnelieder.