Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Weltschmerz
Weltschmerz,von Jean Paul geprägter Ausdruck für ein pessimist. Lebensgefühl, das aus einem Bewusstsein der Unangemessenheit der äußeren Wirklichkeit zu Ansprüchen und Bedürfnissen des inneren Lebens erwächst. Symptome des W. traten bereits bei Petrarca hervor. Sie kehrten gesteigert wieder im Zeitalter der Empfindsamkeit, bes. in »Werthers Leiden« von Goethe. Der Subjektivismus der Romantik führte zum W. der »Zerrissenen« (Jean Paul: Roquairol im »Titan«; C. Brentano: »Godwi«). In der 1. Hälfte des 19. Jh. vielfach Thema literar. Werke (H. Heine, C. D. Grabbe, G. Büchner, N. Lenau, W. Raabe, T. Storm, in Italien G. Leopardi, in Frankreich J. R. de Chateaubriand und A. Musset, in England Lord Byron, in Russland M. J. Lermontow).
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