Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Weltpolitik
Weltpolitik,1) die Gesamtheit der internat. Beziehungen, die ihren Ausdruck u. a. in der Politik internat. Organisationen (v. a. der UN mit ihren Sonder- und Unterorganisationen) findet; 2) die Außenpolitik einzelner Staaten (v. a. der Welt-, früher der Großmächte), die einen Großteil der anderen Staaten auf der Welt direkt oder indirekt berührt. Das Zentrum der W. verlagerte sich nach 1918 und verstärkt nach 1945 von Europa weg zu den beiden Weltmächten USA und UdSSR. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stehen den Vereinigten Staaten v. a. das wirtsch. erstarkte Japan und Westeuropa, das sich in einem Einigungsprozess befindet, gegenüber. Während immer wieder die Weltherrschaft als weltpolit. Ziel angestrebt wurde (z. B. Napoleon I., Hitler), entwickelten sich andererseits Bestrebungen, die Idee einer globalen Völkerrechtsgemeinschaft und des Friedens zu fördern (Gründung des Völkerbundes 1919, der Vereinten Nationen 1945; Friedensforschung). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Tendenzen durch den Ost-West-Konflikt infrage gestellt, der eine Politik des militär. Gleichgewichts und der Abrüstung herausforderte; daneben schwelte der Nahostkonflikt. Nach den Reformen in Osteuropa treten polit. und wirtsch. Krisen, Nationalitäten- und Glaubenskonflikte ins Blickfeld der W. Andere Schwerpunkte der gegenwärtigen W. sind verbunden mit wirtsch. und soziokulturellen Problemen des Nord-Süd-Konflikts und weiteren Fragen der Weltwirtschaft sowie den globalen Umweltschäden.
▣ Literatur:
Weizsäcker, C. F. von: Fragen zur W. München 1975.
⃟ Japan, Europa, USA. Weltpolit. Konstellationen der 90er Jahre, hg. v. W. von Bredow u. a. Opladen 1994.
⃟ Schöllgen, G.: Geschichte der W. von Hitler bis Gorbatschow, 1941-91. Darmstadt 1996.
Weltpolitik,1) die Gesamtheit der internat. Beziehungen, die ihren Ausdruck u. a. in der Politik internat. Organisationen (v. a. der UN mit ihren Sonder- und Unterorganisationen) findet; 2) die Außenpolitik einzelner Staaten (v. a. der Welt-, früher der Großmächte), die einen Großteil der anderen Staaten auf der Welt direkt oder indirekt berührt. Das Zentrum der W. verlagerte sich nach 1918 und verstärkt nach 1945 von Europa weg zu den beiden Weltmächten USA und UdSSR. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stehen den Vereinigten Staaten v. a. das wirtsch. erstarkte Japan und Westeuropa, das sich in einem Einigungsprozess befindet, gegenüber. Während immer wieder die Weltherrschaft als weltpolit. Ziel angestrebt wurde (z. B. Napoleon I., Hitler), entwickelten sich andererseits Bestrebungen, die Idee einer globalen Völkerrechtsgemeinschaft und des Friedens zu fördern (Gründung des Völkerbundes 1919, der Vereinten Nationen 1945; Friedensforschung). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Tendenzen durch den Ost-West-Konflikt infrage gestellt, der eine Politik des militär. Gleichgewichts und der Abrüstung herausforderte; daneben schwelte der Nahostkonflikt. Nach den Reformen in Osteuropa treten polit. und wirtsch. Krisen, Nationalitäten- und Glaubenskonflikte ins Blickfeld der W. Andere Schwerpunkte der gegenwärtigen W. sind verbunden mit wirtsch. und soziokulturellen Problemen des Nord-Süd-Konflikts und weiteren Fragen der Weltwirtschaft sowie den globalen Umweltschäden.
▣ Literatur:
Weizsäcker, C. F. von: Fragen zur W. München 1975.
⃟ Japan, Europa, USA. Weltpolit. Konstellationen der 90er Jahre, hg. v. W. von Bredow u. a. Opladen 1994.
⃟ Schöllgen, G.: Geschichte der W. von Hitler bis Gorbatschow, 1941-91. Darmstadt 1996.